Zwölf Billionen Dollar Schaden Covid kostet Weltwirtschaft ein Vermögen
11.11.2020, 15:03 Uhr
Der Schweizer Rückversicherungskonzern stellt sich derweil auf weitere Verluste ein.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Pandemie hat die Weltwirtschaft voll erwischt, die Krise hinterlässt schwere Schäden. Der Rückversicherer Swiss Re geht davon aus, dass Covid-19 die Weltkonjunktur einen zweistelligen Billionenbetrag kostet. Zwar hat die Branche die Pandemie insgesamt gut bewältigt, auffangen kann sie den Schaden aber nicht.
Der Rückversicherer Swiss Re erwartet im laufenden und im kommenden Jahr schwere Beeinträchtigungen der Weltkonjunktur durch die Coronavirus-Krise. "Wir gehen davon aus, dass die Leistungseinbuße in diesen zwei Jahren weltweit zwölf Billionen Dollar betragen wird", sagte Konzernchef Christian Mumenthaler auf einer online abgehaltenen Konferenz des Finanzinformationsanbieters Bloomberg.
Die Versicherer könnten das nicht auffangen, denn ihre Bilanzen machten nur einen kleinen Bruchteil dieser Summe aus. Die Branche habe die Pandemie insgesamt gut bewältigt, weil sie mit viel Kapital in die Krise gegangen sei. Zudem sei ihr das Risiko bewusst gewesen. Mumenthaler hält den für die Branche erwarteten Gesamtschaden von 50 bis 80 Milliarden Dollar für überschaubar. Denn die Schäden durch Naturkatastrophen hätten sich alleine 2017 auf mehr als 140 Milliarden Dollar belaufen. Was in der Krise nicht gut funktioniert habe, sei ein Verständnis für den Umfang der Schäden, die durch Versicherungen gedeckt seien. "Eine Pandemie, und das weiß die Versicherungswirtschaft, ist kein Risiko, das man decken kann."
Der Schweizer Rückversicherungskonzern stellt sich derweil auf weitere Verluste ein. Er denke, dass die Rückstellungen für Schäden etwa durch Betriebsunterbrechungen oder die Verschiebung und Absage von Veranstaltungen im Moment angemessen seien, sagte Finanzchef John Dacey. "Aber das ist nicht vorbei - es ist nicht vorbei für uns, es ist nicht vorbei für die Branche." Der Konzern werde von Quartal zu Quartal abschätzen, für welche Schäden er Vorsorge treffen müsse.
Der nach der Münchener Rück zweitgrößte Rückversicherer der Welt hat seine Rückstellungen für Schadenzahlungen infolge der Viruskrise im dritten Quartal um 500 Millionen auf nunmehr drei Milliarden Dollar erhöht. Obwohl die Geschäfte für Swiss Re im dritten Quartal rund liefen und der Konzern an den Finanzmärkten gut verdiente, stand deswegen und wegen teurer Naturkatastrophen nach neun Monaten ein Verlust von 691 Millionen Dollar zu Buche.
Quelle: ntv.de, jki/rts