Nach Tagen wieder erreichbar Cyberangriff trifft ATU empfindlich
22.05.2023, 13:32 Uhr
Wann die IT-Systemstörungen ganz behoben sein werden, ist unklar.
(Foto: picture alliance / dpa Themendienst)
Ein Angriff auf Server von ATU legt verschiedene Systeme der Werkstattkette lahm. Per Telefon und Schritt für Schritt auch online können Kunden das Unternehmen nun wieder erreichen. Gelöst ist das Problem aber noch nicht.
Nach einem Cyberangriff bei der Werkstattkette ATU sind die Filialen inzwischen telefonisch wieder erreichbar. Das komplette Online-Angebot des Unternehmens werde schrittweise wieder hochgefahren, sagte ein Sprecher von ATU Deutschland.
"Wir arbeiten weiterhin mit internen und externen Experten intensiv an der Behebung der IT-Störung", teilte der Sprecher mit. "Gleichzeitig haben wir mehrere Übergangslösungen installiert, um die wichtigsten Prozesse vor Ort durchführen zu können." Wann die IT-Systemstörungen vollständig behoben seien, könne man derzeit nicht absehen. Neue Erkenntnisse zu den Tätern gebe es nicht, sagte eine Polizeisprecherin.
Nach dem Angriff auf verschiedene Server des Unternehmens mit Sitz in Weiden in der Oberpfalz am vergangenen Donnerstag funktionierten verschiedene Systeme gar nicht mehr oder nur einschränkt. Der Filialbetrieb blieb nach Angaben von ATU zwar gesichert, die Kunden mussten aber mit "verschiedenen Einschränkungen rechnen". Der Internetauftritt von ATU Deutschland war am Freitag zunächst nicht erreichbar. Auch die telefonische Erreichbarkeit war betroffen.
550 Filialen und 10.000 Mitarbeiter
Die Autowerkstattkette ATU, die auch Autozubehör, Ersatzteile und Reifen verkauft, gehört zur französischen Mobivia-Gruppe und betreibt nach eigenen Angaben rund 550 Filialen in Deutschland und Österreich. Das Unternehmen beschäftigt demnach etwa 10.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet etwa eine Milliarde Euro Umsatz pro Jahr.
Hackerangriffe treffen immer wieder Unternehmen wie Kunden. Im Februar waren beispielsweise die Websites mehrerer deutscher Flughäfen zeitweise nicht erreichbar. Vermutet wurde eine sogenannte DDos-Attacke, bei der Server gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert werden, dass das System die Aufgaben nicht mehr bewältigen kann. Es handelt sich um eine vergleichsweise primitive Form eines Cyber-Angriffs, Daten werden in der Regel nicht abgegriffen. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine häuften sich solche Fälle in Europa.
Quelle: ntv.de, chl/dpa