Wirtschaft

Verdacht auf Hackerangriff Internetseiten mehrerer Flughäfen fallen aus

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Der Flughafen Nürnberg vermutet, dass es sich um eine DDos-Attacke handelt, bei der Server gezielt mit Anfragen bombardiert werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mindestens fünf deutsche Flughäfen beklagen am Vormittag Probleme mit ihren Websites: Die Seiten seien überlastet und nicht erreichbar, heißt es. Die Flut an Zugriffen sei wohl systematisch. Das lege einen Hackerangriff nahe.

Die Websites mehrerer deutscher Flughäfen sind am Vormittag zeitweise nicht erreichbar gewesen. Betroffen waren mindestens die Flughäfen Düsseldorf, Nürnberg, Dortmund, Hannover und Erfurt. Die Ursache war zunächst nicht klar, es wurde ein Hackerangriff vermutet.

"Wir können bestätigen, dass unsere Website aktuell nicht zu erreichen ist", erklärte ein Sprecher des Flughafens Düsseldorf. "Die Ursache für die Störung ist derzeit nicht abschließend ermittelt, die Analysen durch unsere IT-Partner dauern noch an." Eine Sprecherin des Flughafens Dortmund sagte: "Nach aktuellem Stand vermuten wir einen Hackerangriff. Unsere Fachleute arbeiten derzeit daran, das Problem zu lösen". Am Flughafen Nürnberg trat das Problem erstmals am Morgen gegen 08.10 Uhr auf. "Wir vermuten bislang, dass es sich um einen DDoS-Angriff handelt", sagte ein Sprecher. "Erhebliche Zugriffe" meldete der Flughafen Erfurt. "Die Kunden sind es nicht", sagte ein Sprecher. "Das scheint systematisch zu sein."

Bei sogenannten DDos-Attacken werden Server gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert, dass das System die Aufgaben nicht mehr bewältigen kann. In der Folge sind betroffene Internetauftritte häufig zeitweise nicht erreichbar. Es handelt sich um eine vergleichsweise primitive Form eines Cyber-Angriffs. Daten werden in der Regel nicht abgegriffen. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich solche Fälle in Europa gehäuft. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bekannte sich eine russische Hackergruppe zu dem Angriff. Sie behauptet, die Websites von sechs Flughäfen gestört zu haben.

Der mutmaßliche Angriff kommt zu einem besonders heiklen Zeitpunkt: Die Gewerkschaft Verdi hat für Freitag für mehrere Flughäfen zum Streik aufgerufen. Die Flughäfen Frankfurt am Main, München, Hamburg und Stuttgart kündigten an, dass der reguläre Flugbetrieb am Freitag eingestellt werden müsse. Der Flughafenverband ADV schätzt, dass mehr als 295.000 Passagiere von dem Streik betroffen sind. Das Informationsbedürfnis ist also aktuell hoch.

Quelle: ntv.de, mbu/AFP

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