Wirtschaft

Für mehr als 500 Millionen Euro"Daily Mail"-Konzern will "Telegraph" kaufen

22.11.2025, 13:56 Uhr
Dhaka-Bangladesch-18
Der "Telegraph" spricht vor allem Anhänger der konservativen Torys an. (Foto: picture alliance / imageBROKER)

Auf dem britischen Medienmarkt bahnt sich eine große Übernahme an: Der Konzern, der auch die "Daily Mail" herausbringt, hat Interesse am "Telegraph". Zumindest politisch würde das zusammenpassen.

Die Eigentümer des britischen Boulevardblatts "Daily Mail" stehen vor einer 500 Millionen Pfund schweren Übernahme der britischen Zeitung "The Telegraph". Die beiden Eigentümergesellschaften erwarteten einen schnellen Abschluss der derzeitigen Verhandlungen, um den Deal zu finalisieren und ihn der Aufsichtsbehörde zu übermitteln, schrieb die Nachrichtenagentur PA.

Der Deal kommt, nachdem die konservative Vorgängerregierung einen Verkauf der 170 Jahre alten Zeitung an einen Finanzinvestor blockiert hatte, der mehrheitlich von Eigentümern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kontrolliert wird.

Die nun an einem Kauf interessierten britischen Eigentümer der "Daily Mail", es handelt sich um den Konzern DMGT, gehen davon aus, dass der Deal von der zuständigen Aufsichtsbehörde abgesegnet werde, da man "die Regeln zur Einflussnahme ausländischer Staaten einhalten werde und weder staatliche Auslandsinvestitionen noch ausländisches Staatskapital in der Finanzierungsstruktur enthalten seien". Man habe "mit Redbird IMI eine Vereinbarung über die Übernahme der Telegraph Media Group für 500 Millionen Pfund unterzeichnet", erklärte DMGT weiter.

Eine Fusion von "Daily Mail" und "The Telegraph" würde der "Financial Times" zufolge die britische Medienlandschaft neu sortieren und eine neue dominante Stimme im rechten politischen Lager schaffen - und das zu einer Zeit, in der die rechtspopulistische Partei Reform UK seit Monaten an Popularität gewinnt und Meinungsumfragen mit weitem Abstand anführt. Der "Telegraph" wird allerdings im Königreich als die "Tory-Bibel" angesehen - also quasi als Pflichtlektüre für Anhänger der Konservativen Partei.

Bevor der Deal über die Bühne gehen kann, muss noch die Aufsichtsbehörde zustimmen, auch im Hinblick auf möglicherweise problematische Machtkonzentrationen im Medienmarkt.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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