Journee-Chef Lorenz im Interview "Das Metaverse ist keine Vision, sondern Realität"
28.06.2023, 08:24 Uhr Artikel anhören
Verbringen wir große Teile unseres Alltags in Zukunft mit einer teuren AR- oder VR-Brille?
(Foto: picture alliance / AA)
Immer häufiger tauchen in der digitalen Welt in der einen oder anderen Form Avatare auf, mit denen man in Online-Konferenzen glänzen kann. Ginge es nach Meta-Chef Mark Zuckerberg, wären digitale Verabredungen und viel mehr längst an der Tagesordnung. Enthusiasten träumen von digitalen Shopping-Erlebnissen, aufregenden Spielen und virtuellen Beratern. Ganz so ist es aber nicht gekommen, gibt auch Thomas Lorenz zu. Er arbeitet mit seinem Team von Journee am Internet der Zukunft. Als "frühe Vögel" sind sie bereits seit März 2020 aktiv, noch bevor Facebook zu Meta mutierte.
Für Lorenz war die Umbenennung ein zweischneidiges Schwert: "Fluch und Segen zugleich, würde ich sagen." Während Facebook noch immer nach einer ernsthaften Lösung für das Metaverse sucht, hatte Journee bereits damals die Technik parat und war live mit ihren Metaverse-Lösungen. "Haben sie bis heute nicht", verweist Lorenz auf die fehlenden Ergebnisse von Zuckerberg.
Doch warum ist der einstige Metaverse-Hype wieder abgeflaut? Lorenz sieht den Grund darin, dass viele Menschen den Hype mit den großen Playern und dem Krypto-Fieber verbinden. Doch renommierte Unternehmensberatungen wie McKinsey sehen im Metaverse einen fünf Billionen Dollar schweren Markt. "Es ist keine Vision, sondern Realität", betont Lorenz. Er verweist auf beeindruckende Zahlen, wie eine um 50 Prozent gesteigerte Conversion Rate - das Maß dafür, wie viel jeder Besucher einer Webseite zum Umsatz beiträgt.
Die neue 3000 Dollar teure AR-Brille von Apple bringt neuen Schwung in die Metaverse-Debatte. Lorenz sieht aber Grenzen. Auch damit "wird es nicht zu einer Milliarden-Penetration kommen", sagt der Metaverse-Profi. Die Welt werde nicht von heute auf morgen komplett umgekrempelt, aber es funktioniere bereits und "die Menschen lieben es, in Interaktion zu treten." Wie Lorenz Unternehmen in Deutschland von dieser Vision überzeugen will, erklärt er in der neuen Folge von "So techt Deutschland"
In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.
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Quelle: ntv.de, ala/chr