Wirtschaft

Hohe Militärausgaben Der Rubel stürzt ab

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Die bisherigen Versuche der russischen Notenbank mit Zinserhöhungen, Kapitalverkehrsbeschränkungen und Interventionen die Landeswährung zu stützen, liefen weitgehend ins Leere.

Die bisherigen Versuche der russischen Notenbank mit Zinserhöhungen, Kapitalverkehrsbeschränkungen und Interventionen die Landeswährung zu stützen, liefen weitgehend ins Leere.

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Der russische Rubel ist mit dem Überfall des Landes auf die Ukraine heftig unter Druck geraten. Auf Jahressicht hat die Landeswährung bereits rund 30 Prozent gegenüber dem Dollar verloren. Jetzt fällt die Währung unter eine markante Marke.

Für Russlands Währung geht es weiter abwärts: Für einen Dollar gibt es am Devisenmarkt nun 100,35 Rubel. Der Anstieg der russischen Militärausgaben und der Einbruch der Exporteinnahmen setzt die Währung laut Experten unter Druck. Der Rubel hat auf Jahressicht rund 30 Prozent gegenüber dem Dollar verloren.

US-Dollar / Rubel
US-Dollar / Rubel 81,25

Die Regierung in Moskau gibt sich derweil zuversichtlich. "Der aktuelle Wechselkurs hat sich deutlich von den fundamentalen Werten entfernt, und seine Normalisierung wird in naher Zukunft erwartet", zitiert die Nachrichtenagentur TASS einen Wirtschaftsberater von Präsident Wladimir Putin. Ein schwacher Rubel erschwere aber den Strukturwandel der Wirtschaft und wirke sich negativ auf die Realeinkommen der Bevölkerung aus. "Es ist im Interesse der russischen Wirtschaft, einen starken Rubel zu haben", sagte er.

Der Rubel ist mit dem Überfall des Landes auf die Ukraine im Februar 2022 heftig unter Druck geraten, allerdings ging es wenig später wieder deutlich nach oben. Doch die Versuche der russischen Notenbank, mit Zinserhöhungen, Kapitalverkehrsbeschränkungen und Interventionen die Landeswährung zu stützen, laufen mittlerweile weitgehend ins Leere. Russlands Notenbank hatte den Leitzins im Sommer erstmals seit den Anfängen der Invasion in der Ukraine wieder erhöht. Sie hob ihn Ende Juli überraschend kräftig um einen vollen Punkt auf 8,5 Prozent an.

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Der Hintergrund: Die Teuerungsrate ist im Juli mit 4,3 Prozent über die von der Zentralbank angestrebte Marke von 4,0 Prozent hinausgeschossen. Die Notenbank rechnet damit, dass sie dieses Jahr bei 5,0 bis 6,5 Prozent landen wird und erst 2024 zum Stabilitätsziel zurückkehren wird. Mit den steigenden Inflationsgefahren geht die Schwäche der Landeswährung Rubel einher, gegen die die Notenbank mit dem Verkauf von Devisenbeständen ankämpft.

Putin gibt die Botschaft aus, dass das Land diese Flaute überstehen wird. Die russische Führung sieht in den Sanktionen und der Abwanderung westlicher Firmen eine historische Chance für eine Stärkung der inländischen Unternehmen, für Produkte "Made in Russia" und die Schaffung neuer Jobs im Land.

Quelle: ntv.de, jki

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