
Der Rubel hat zum Dollar deutlich zugelegt.
(Foto: REUTERS)
Der Dollar schwächelt. Vor allem gegenüber einer Währung verliert er an Wert: dem Rubel. Dazu trägt maßgeblich US-Präsident Donald Trump bei.
Für den Rubel geht es steil aufwärts. Seit Anfang des Jahres hat er zum US-Dollar mehr 30 Prozent zugelegt - und damit laut der Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" stärker als jede andere Währung. Ein wesentlicher Grund für den Höhenflug: Donald Trump.
Der US-Präsident bringt mit seiner unberechenbaren Politik Investoren dazu, sich aus Anlagen in Dollar wie Aktien oder Staatsanleihen zurückziehen und schwächt damit die US-Währung. Vor allem der von Trump angezettelte Zoll-Zoff und seine Attacken gegen Zentralbankchef Jerome Powell sorgen für diese Entwicklung. Der Dollar steht allgemein unter Druck, gegen den Euro hat er in diesem Jahr knapp neun Prozent an Wert eingebüßt.
Auch zur Attraktivität des Rubel trägt Trump bei. Er positioniert sich offen gegen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und stellt einen Deal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Aussicht, bei dem er die Forderungen des Aggressors offenbar weitgehend akzeptieren will. In Russland wächst die Erwartung, dass damit Washington auch die nach dem Überfall auf die Ukraine verhängten Sanktionen lockern oder sogar beenden wird.
Steuerzahlungen stützen den Kurs
Das steigert das Interesse von Investoren, die sich von den immer noch bestehenden Sanktionsrisiken nicht abschrecken lassen. Ein beliebtes Mittel sind so genannte Carry Trades, Dabei leihen sich Investoren Geld in Währungen von Ländern mit niedrigen Zinsen, die gute Beziehungen zu Russland pflegen. Dann legen sie das Geld in Rubel-Anlagen an, die eine hohe Rendite bringen. Diese Carry Trades sind besonders attraktiv, weil die Zinsen in Russland sehr hoch sind. Die Zentralbank hat die Leitzinsen angesichts der Inflation auf 21 Prozent geschraubt.
Hinzu kommen andere Faktoren. Dazu gehört, dass wegen der vom Kreml verhängten Kapitalverkehrskontrollen Geld nicht einfach aus dem Land abgezogen werden kann - auch das stärkt den Rubel. Ein weiterer wichtiger Grund sind Steuerzahlungen von Exporteuren, die im März und April anfielen. Die Unternehmen verkaufen ihre Deviseneinnahmen und kaufen Rubel. Die höhere Nachfrage nach der russischen Währung erhöht den Wechselkurs.
Wie ungewöhnlich der Rubel-Höhenflug ist, zeigt ein Vergleich: Der Preis für das besonders in Krisenzeiten als "sicherer Hafen" nachgefragte Gold ist seit Jahresbeginn um 27 Prozent nach oben geschossen - und wurde dennoch von der russischen Währung überflügelt.
Quelle: ntv.de