Wirtschaft

Weltraumfahrzeug für die NASA? Der günstige Mondrover nach dem Baukastenprinzip

Unbenannt.PNG

500.000 Euro soll ein Neurospace-Mondrover künftig kosten. Für Raumfahrt-Verhältnisse ist das vergleichsweise günstig.

(Foto: Screenshot)

Neurospace will einen verhältnismäßig kostengünstigen Mondrover für die Weltraumforschung bauen - nach dem Baukastenprinzip, wie Gründerin Irene Selvanathan im ntv-Podcast "So techt Deutschland" erklärt. "Deswegen sieht der so lustig aus", sagt die Neurospace-Chefin.

Der Rover von Neurospace sieht ein bisschen aus wie die Spielzeug-Eisenbahnen von Märklin. Diesen Vergleich jedenfalls hört Gründerin Irene Selvanathan nach eigenen Angaben häufiger. "Wir hatten überlegt, wie man einen Rover, der sonst sehr komplex und groß ist, klein und skalierbar machen kann", erzählt die Berlinerin im ntv-Podcast "So techt Deutschland". Deshalb haben sie und ihr Team das Chassis für den Rover einfach um einen kleinen, häufig eingesetzten Satelliten herumgebaut - inklusive Reifen natürlich. "Deswegen sieht der so lustig aus", sagt die Gründerin.

Irene.jpg

"Hier dagegen dauert allein die Antragstellung ein Jahr", beklagt Irene Selvanathan die deutsche Startup-Kultur.

(Foto: Neurospace)

Der Mondrover soll ein Baukasten sein, der individuell auf Forschungsinteressen angepasst werden kann. Eine Möglichkeit wäre, das Fahrzeug mit einem Roboterarm auszustatten, um zum Beispiel Gesteinsproben auf dem Erdtrabanten zu nehmen.

Bevor es so weit ist, muss der Rover aber noch einige Tests bestehen. "Die müssen eine bestimmte Art mechanischer Belastungen aushalten, Strahlungstests durchlaufen und auch Temperaturdeltas überstehen", erklärt Selvanathan die Anforderungen, die den Rover zu einem vergleichsweise teuren Unterfangen machen: 500.000 Euro soll ein Weltraumfahrzeug von Neurospace künftig kosten. Für Raumfahrtverhältnisse dennoch günstig, sonst gehen die Preise gerne in die Millionen.

Geld sei die große Herausforderung für Weltraum-Startups insgesamt, sagt die Elektrotechnikerin. Das Potenzial des Weltraumstandorts Deutschlands hält sie für "wahnsinnig groß". Im Gegensatz zu den USA aber "fehle zurzeit die Unterstützung", beklagt die Gründerin. In den USA sei der Staat meist der erste Auftraggeber und investiere unbürokratisch große Summen. "Hier dagegen dauert allein die Antragstellung ein Jahr." Deswegen könnten viele Startups kaum überleben.

Was ihr aber Hoffnung macht, wann der Rover von Neurospace auf dem Mond landen soll und ob sie bald mit der NASA zusammenarbeitet, erzählt Irene Selvanathan in der neuen Folge von "So techt Deutschland".

So techt Deutschland

In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist. Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+ Musik, Apple Podcasts, und Spotify. Auch bei Amazon Music und Google Podcast werden Sie fündig.

Quelle: ntv.de, fho

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen