Wirtschaft

Keine Manager-Boni und Dividende Deutsche Bahn nimmt wohl Strompreis-Bremse in Anspruch

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Die Bahn ist der größte Stromverbraucher in Deutschland.

(Foto: dpa)

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Die gestiegenen Strompreise setzen der Bahn zu. Vorstandschef Lutz rechnet mit milliardenschweren Mehrkosten. Entsprechend soll das Unternehmen nun die Strompreis-Bremse des Staates in Anspruch nehmen. Das hat Folgen für Manager und Aktieninhaber.

Die Deutsche Bahn wird Konzernkreisen zufolge als erstes Großunternehmen die Strompreis-Bremse in Anspruch nehmen. Das habe der Konzernvorstand nach längerer Prüfung entschieden, sagten mehrere Unternehmensvertreter. Die hoch verschuldete Bahn ist der größte Stromverbraucher in Deutschland und leidet daher besonders unter den gestiegenen Preisen. Bahnchef Richard Lutz hatte im November von bis zu zwei Milliarden Euro Mehrkosten alleine beim Strom gesprochen.

Die energieintensive Unternehmen sieht die Strompreisbremse laut Bundesregierung vor, dass der Strompreis bei 13 Cent des Netto-Arbeitspreises gedeckelt wird. Dies gilt für 70 Prozent des vorherigen Verbrauchs. Für die restlichen Strommengen muss der jeweils gültige Marktpreis bezahlt werden.. Als Energieintensiv gelten Unternehmen mit einem Verbrauch von mehr als 30.000 Kilowattstunden im Jahr. Die Regelung ist bis Ende April 2024 befristet. Die Bahn gibt den Bahnstrombedarf mit rund zehn Terawattstunden oder zehn Milliarden Kilowattstunden im Jahr an

Allerdings ist die Strompreisbremse an Bedingungen geknüpft: So muss der Konzern einen Gewinnrückgang oder Verluste ausweisen. Zudem darf ein Unternehmen dann keine Manager-Boni und Dividenden auszahlen, was viele börsennotierte Firmen abgeschreckt hat. Dies trifft jetzt auch die Bahn-Manager. Eine Bahn-Sprecherin wollte sich nicht äußern.

Für besondere Unruhe habe gesorgt, dass die Bonus-Sperre bereits Zahlungen für 2022 betreffen könne, obwohl die Preisbremse erst ab Januar 2023 greift, sagten Konzernvertreter. Es gebe hier unterschiedliche juristische Auffassungen. Die Bahn wolle Auszahlungen vorerst auf Eis legen, sagten Konzernvertreter.

Bereits seit längerem ist bei der Bahn geplant, das Vergütungssystem zu reformieren. Boni sollen schrumpfen und dafür die regulären Gehälter angehoben werden. Damit will sich der Aufsichtsrat des Konzerns in der nächsten Woche befassen. Obwohl Staatskonzern, hatte die Bahn in der Vergangenheit auch Dividenden zahlen müssen, die an den Bund flossen. Dieser investierte sie wiederum zurück ins Schienennetz. Da das Unternehmen aber 2022 erneut keinen Gewinn erzielt haben dürfte, könnte die Dividende ohnehin ausfallen.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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