Wirtschaft

Von Sexhandel profitiert? Deutsche Bank will Epstein-Prozess beilegen

Blick auf die Zentrale der Deutschen Bank im Frankfurter Bankenviertel.

Vergangenes Jahr wurde eine Klage gegen die Deutsche Bank mit dem Vorwurf eingereicht, sie habe Epsteins mutmaßlichen Sexhandel unterstützt und Warnsignale ignoriert.

(Foto: Helmut Fricke/dpa)

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Die Vorwürfe wiegen schwer: Hat die Deutsche Bank tatsächlich von dem Sexhandelsring des verstorbenen Hedgefonds-Managers Jeffrey Epstein finanziell profitiert? In einem Prozess erklärt sich das Bankhaus jetzt zu einer Vergleichszahlung bereit - in Höhe von 75 Millionen Dollar.

Die Deutsche Bank wird in einem Rechtsstreit um Geschäfte mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein einem Bericht zufolge 75 Millionen Dollar (rund 69 Millionen Euro) zahlen. Mit dem Vergleich soll ein Streitfall beigelegt werden, in dem das Geldinstitut beschuldigt wird, von Epsteins Sexhandel finanziell profitiert zu haben, berichtet das "Wall Street Journal".

Der Vergleich folgt laut der Zeitung auf eine Sammelklage, in der der Deutschen Bank vorgeworfen wird, weiter mit Epstein Geschäfte gemacht zu haben, obwohl sie wusste, dass er Gelder auf den Bankkonten für sein Netzwerk für den Sexhandel mit Minderjährigen nutzte. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, hat die Deutsche Bank kein Fehlverhalten eingeräumt.

Dylan Riddle, ein Sprecher der Deutschen Bank, lehnte es ab, den Vergleich zu kommentieren. Er sagte aber, dass die Bank mehr als vier Milliarden Euro investiert habe, um die Kontrollen, die Ausbildung und die betrieblichen Abläufe zu verbessern, und dass sie die Zahl ihrer Mitarbeiter, die sich der Bekämpfung der Finanzkriminalität widmen, erhöht habe. In den letzten Jahren habe die Bank "erhebliche Fortschritte" bei der Behebung einer Reihe von Problemen in der Vergangenheit gemacht, ergänzte er.

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Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der Multimillionär wurde bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilt, musste im Zuge einer umstrittenen Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft aber nur 13 Monate in Haft verbringen. Im August 2019 wurde er nach einer erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden, nach Angaben der Behörden nahm der 66-Jährige sich das Leben.

Der schwerreiche Investor hatte über Jahre mit bekannten Größen aus Politik und Gesellschaft wie den früheren US-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump und Microsoft-Gründer Bill Gates verkehrt. In den Fall Epstein ist auch der britische Prinz Andrew verstrickt.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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