Jahresziele bestätigt Deutsche Börse beginnt das Jahr schwächer
21.04.2021, 20:10 Uhr
Der Börsenplatzbetreiber Deutsche Börse verdiente zum Jahresauftakt gut ein Siebtel weniger.
(Foto: imago images/brennweiteffm)
Mit der aufziehenden Corona-Krise zu Beginn 2020 gab es heftige Ausschläge an den Börsen. Zwölf Monate später verläuft der Handel ruhiger. Das bekommt der Börsenplatzbetreiber Deutsche Börse zu spüren. Dennoch übertrifft der Konzern die Erwartungen.
Trotz der Rekordjagd an den weltweiten Aktienmärkten hat die Deutsche Börse im ersten Quartal weniger verdient als vor Jahresfrist. Unter dem Strich standen mit 317 Millionen Euro 14 Prozent weniger, wie der im Dax gelistete Börsenbetreiber mitteilte. Analysten hatten jedoch mit noch stärkeren Einbußen gerechnet. Finanzchef Gregor Pottmeyer zeigte sich zuversichtlich: "Da wir diese Entwicklung bei der Prognose für das laufende Geschäftsjahr antizipiert haben, sind wir auch zuversichtlich, unsere Wachstumsziele 2021 zu erreichen."
Das Startquartal im vergangenen Jahr war besonders stark, da es wegen der Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie massive Kursausschläge nach oben und unten gegeben hatte. Die Deutsche Börse will auf der Hauptversammlung am 19. Mai eine Dividende von 3 Euro je Anteilsschein vorschlagen, wie der Konzern bestätigte.
Vorstandschef Theodor Weimer hatte die Aussichten für das erste Quartal 2021 schon gedämpft. Die Nettoerlöse fielen nun um sieben Prozent auf 855 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Ebitda) ging um zwölf Prozent auf 521 Millionen Euro zurück.
Starke Umsatzeinbußen verzeichnete die Deutsche Börse im Segment Finanzderivate. Auch im Aktienhandel und bei der Abwicklungs- und Verwahrtochter Clearstream gaben die Umsätze nach. Auf der anderen Seite legten die Kosten des Konzerns zu. In diesem Jahr sollen die Nettoerlöse auf 3,5 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis auf zwei Milliarden Euro steigen.
Die Deutsche Börse hatte im vergangenen Jahr den Stimmrechtsberater ISS übernommen und will auch in Zukunft zukaufen. Dem Börsenbetreiber laufen die Konkurrenten davon: Die Londoner Börse (LSE) schluckte für 27 Milliarden Dollar den Datendienstleister Refinitiv. Die Mehrländerbörse Euronext kaufte die Mailänder Börse.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ