Wirtschaft

Noch schlechter als voriges Jahr Deutsche Wirtschaft sieht für 2025 schwarz

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"Das politische Chaos im Inland schwächt Investitionen", heißt es in einer IW-Umfrage unter den großen Branchenverbänden.

"Das politische Chaos im Inland schwächt Investitionen", heißt es in einer IW-Umfrage unter den großen Branchenverbänden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ökonomen horchen auf die Stimmungslage der deutschen Industrie und das Ergebnis ist trübe: Die großen Branchenverbände sehen auch für 2025 kein Licht am Ende des Tunnels. Im Gegenteil. Keine Krise der vergangenen 100 Jahre sei so vielschichtig wie die aktuelle, heißt es beim Institut der deutschen Wirtschaft.

Hohe Kosten, viel Bürokratie und Krisen, wohin man blickt: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat einen Tiefpunkt erreicht. Die aktuelle Lage schätzen Wirtschaftsverbände überwiegend schlechter ein als noch vor einem Jahr, beim Blick auf 2025 dominiert Pessimismus. "Selten war die aktuelle wirtschaftliche Lage so besorgniserregend. Aus den vergangenen 100 Jahren kennen wir etliche Krisen, aber keine war so vielschichtig mit so vielen Ursachen wie die, in der wir jetzt stecken", fasst Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die Ergebnisse der jährlichen Umfrage seines Hauses unter großen Branchenverbänden zusammen.

Zum Jahreswechsel 2024/2025 bewerten demnach 31 der 49 befragten Verbände die aktuelle Lage in ihrer Branche noch schlechter als vor einem Jahr. Gerade einmal 4 Wirtschaftsbereiche berichten von einer Verbesserung binnen Jahresfrist: Entsorgung, Versicherungen, Messen und Immobilien. "Arbeit, Material und Energie sind bei uns teuer, überbordende Bürokratie lähmt, die unsichere Lage auf dem Weltmarkt schwächt den Export, das politische Chaos im Inland die Investitionen", sagte Hüther der Deutschen Presse-Agentur. "Die nächste Bundesregierung steht vor der großen Aufgabe, eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive zu schaffen."

Stellenabbau für 2025 erwartet

Beim Blick auf das neue Jahr gibt es im Vergleich zur vorherigen Umfrage mehr Optimisten und weniger Pessimisten. Allerdings überwiegen weiterhin die Pessimisten. 20 der 49 Wirtschaftsverbände erwarten 2025 einen Rückgang der Produktion in ihrem Bereich, 13 gehen von gleichbleibenden Werten aus, 16 rechnen mit mehr Produktion.

Die insgesamt eher schlechte Stimmung wird sich nach Einschätzung der IW-Forscher auf den Arbeitsmarkt auswirken: 25 Verbände erwarten in ihren Branchen für das kommende Jahr einen Stellenabbau, nur 7 Branchenverbände rechnen mit mehr Beschäftigten. Dazu zählen etwa die Pharmaindustrie sowie der Luft- und Raumfahrzeugbau, außerdem Dienstleister wie Speditionen. Weniger Jobs dürfte es beispielsweise in der Eisen- und Stahlindustrie geben, im Maschinenbau, in der Automobilindustrie oder auf dem Bau.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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