Wirtschaft

Mehr Wohnungen genehmigt Deutschland erlebt Bauboom

Auch die niedrigen Zinsen treiben den Wohnungsbau an.

Auch die niedrigen Zinsen treiben den Wohnungsbau an.

(Foto: dpa)

Der Wohnungsbau in Deutschland erreicht ein neues Hoch. Im vergangenen Jahr wurden so viele neue Wohnungen genehmigt wie seit 1999 nicht. Das hat vor allem mit der Unterbringung von Flüchtlingen zu tun.

2016 war ein Rekordjahr für den Wohnungsbau in Deutschland. Im vergangenen Jahr wurden Baugenehmigungen für 375.400 Wohnungen erteilt und damit so viele wie seit 17 Jahren nicht, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Zugleich waren dies rund ein Fünftel (21,6 Prozent) oder 66.700 genehmigte Wohnungen mehr als 2015.

Eine Zielgabe im Kampf gegen Wohnungsnot ist damit nahezu erreicht: Um den Bedarf an Wohnungen tatsächlich zu decken, müssten nach Einschätzung des Bundesamtes für Umwelt, Naturschutz und Bau sowie der Bauwirtschaft und des Mieterbundes pro Jahr 350.000 bis 400.000 Wohnungen entstehen.

Damit setzte sich die positive Entwicklung seit dem Jahr 2009 fort. Zuletzt waren nur im Jahr 1999 mit 440.800 genehmigten Wohnungen deutlich mehr Baugenehmigungen erteilt worden. Am stärksten legte 2016 der Neubau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zu. Hier gab es einen Zuwachs von 26,6 Prozent beziehungsweise 36.500 Wohnungen. Die Zahl genehmigter Wohnungen in Zweifamilienhäusern stieg um 13,2 Prozent, bei Einfamilienhäusern blieb die Zahl der genehmigten Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Bauboom durch Flüchtlinge

Den prozentual stärksten Zuwachs gab es dem Statistischen Bundesamt zufolge bei Baugenehmigungen für Wohnungen in Wohnheimen. Dazu zählen auch Flüchtlingsunterkünfte. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier einen Anstieg um 109,7 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Wohnheime hätte das Plus insgesamt bei 15,5 Prozent gelegen.

Zugleich erreichte die Zahl der Wohnungen, die durch genehmigte Um- und Ausbauten an bestehenden Gebäuden entstehen, im vergangenen Jahr mit 52.300 den höchsten Wert seit 1998. Damals wurden 58.100 solcher Umbauten genehmigt. Der Mangel an Wohnungen gilt als eine der Hauptursachen steigender Immobilienpreise. Experten fordern daher mehr Neubauten.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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