Wirtschaft

Unkrautvernichtung an Gleisen Die Bahn verzichtet ab sofort ganz auf Glyphosat

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Unkraut zwischen und an Bahngleisen kann zu einem Sicherheitsproblem werden.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

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Glyphosat ist das meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel der Welt. Doch die Chemikalie, die alles Pflanzliche, was damit in Kontakt kommt, abtötet, steht auch im Verdacht, krebserregend zu sein. Die Bahn verzichtet deshalb eigenen Angaben zufolge ab sofort komplett darauf.

Die Bahn will einem Bericht zufolge ab sofort auf das umstrittene Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat verzichten. Stattdessen will das Unternehmen zur Unkrautbekämpfung auf Bahntrassen Mähmaschinen und die umweltschonende Pelargonsäure einsetzen. Das berichtete die"Bild am Sonntag". Das umweltschonendere Mittel müsse aber noch vom Eisenbahn-Bundesamt geprüft werden, hieß es demnach aus Bahnkreisen.

Glyphosat ist ein sogenanntes Totalherbizid. Das bedeutet, dass es alle grünen Pflanzenteile, die damit in Kontakt kommen, tötet. Das Gift wird von den Pflanzen über die Blätter aufgenommen und hemmt dann einen lebenswichtigen Stoffwechselprozess in diesen.

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Die Anwendung von Glyphosat ist umstritten, weil es im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Die EU-Kommission hatte zuletzt eine Verlängerung der Zulassung bis Dezember 2023 beschlossen. Die Bahn, die über rund 33.400 Kilometer Schienennetz in Deutschland verfügt, hatte den Einsatz von Glyphosat bereits in den vergangenen Jahren deutlich zurückgefahren.

Auch die Perlagonsäure tötet alle Pflanzenteile, die damit in Kontakt kommen. Das sogenannte Kontaktherbizid ist aber ein Wirkstoff natürlichen Ursprungs. Sie kann aus Palm-, Raps- oder Sonnenblumenöl gewonnen werden. Die Fettsäure zerstört innerhalb weniger Stunden die Zellstruktur der Pflanzen. Die Wurzeln werden durch Perlagonsäure nicht zerstört. Im Boden soll sie sich schnell und rückstandslos zu CO2 und Wasser abbauen.

Quelle: ntv.de, jaz/AFP

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