Wirtschaft

Operativ erfolgreich Bei Bayer häufen sich die Glyphosat-Klagen

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Zehntausende KLagen liegen inzwischen gegen den Glyphosat-Einsatz vor.

(Foto: imago images / Martin Wagner)

Der Leverkusener Konzern Bayer legt im dritten Quartal in allen Geschäftsbereichen zu. Entsprechend steigen Umsatz und Ergebnis. Allerdings ziehen auch immer mehr Glyphosat-Betroffene gegen das Dax-Unternehmen ins Feld.

Die Klagewelle in den USA gegen den Pharma- und Chemiekonzern um die Gesundheitsgefahren des Unkrautvernichters Glyphosat hat wie erwartet nochmals deutlich zugenommen. Bis zum 11. Oktober wurden etwa 42.700 Klagen zugestellt, wie Bayer bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal mitteilte. Allein seit Juni hat sich die Zahl damit verdoppelt.

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Bayer hat mittlerweile drei Prozessniederlagen in den USA hinnehmen müssen und war in erster Instanz zu hohen Strafen verurteilt worden. Zuletzt hatten die Klägeranwälte erneut um weitere Mandanten geworben. Der Druck auf Bayer, sich in einem Vergleich mit der Gegenseite zu einigen, dürfte damit steigen.

Bei den Jahreszielen sieht sich der Konzern hingegen auf Kurs. Bayer profitierte im dritten Quartal von der Nachfrage nach Medikamenten wie dem Gerinnungshemmer Xarelto. Auch das Agrar-Geschäft, in dem der 2018 übernommene US-Saatgutkonzern Monsanto aufging, legte zu. "Bayer blickt auf ein erfolgreiches 3. Quartal zurück", sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. "Alle Divisionen zeigten eine erfreuliche Geschäftsentwicklung."

Während starke Steigerungen bei Preisen und Mengen in Lateinamerika den Gewinn der Agrarsparte um ein Viertel ankurbelten, konnte die Pharmasparte trotz deutlichen Wachstums einen Sondergewinn aus dem Vorjahr nicht aufholen. Im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zeigte sich nach den Sanierungsmaßnahmen eine Erholung bei Umsatz und Ergebnis.

Der Konzernumsatz stieg in den drei Monaten bis Ende September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,1 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 7,5 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu. Beide Werte lagen leicht über den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Der Überschuss fiel zwar um zwei Drittel auf rund eine Milliarde Euro. Allerdings hatte der Verkauf von Teilen des Saatgutgeschäfts an die BASF dem Dax-Konzern im Vorjahr einen Sondergewinn beschert.

Bayer bestätigte die Prognose, passte sie jedoch an die künftige Konzernstruktur an. Die Zahlen für die Konzernsparte Tiergesundheit und den Chemieparkbetreiber Currenta, die beide inzwischen verkauft wurden und bis zum Vollzug als nicht fortgeführtes Geschäft verbucht werden, sind aus den Zielzahlen jetzt herausgerechnet.

Danach erwartet Bayer den Umsatz weiter auf vergleichbarer Basis um 4 Prozent über Vorjahr bei 43,5 Milliarden Euro, das bereinigte Ebitda wird bei etwa 11,5 Milliarden Euro gesehen und das bereinigte Ergebnis je Aktie bei etwa 6,35 Euro.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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