Wirtschaft

Versandapotheke Zur Rose DocMorris-Mutter drängt an die Börse

In Deutschland ist Zur Rose unter der Marke DocMorris tätig.

In Deutschland ist Zur Rose unter der Marke DocMorris tätig.

(Foto: picture alliance / Marijan Murat)

Mit seiner Tochter DocMorris will das Schweizer Unternehmen Zur Rose in Deutschland kräftig expandieren. Die Mittel dafür sollen von Anlegern kommen - noch vor der Sommerpause soll der Börsengang erfolgen. Er soll hunderte Millionen Franken einbringen.

In der Schweiz nimmt der dritte Börsengang des Jahres Gestalt an. Mit dem Sprung aufs Börsenparkett in Zürich will die Versandapotheke Zur Rose mindestens 200 Millionen Franken (184 Millionen Euro) einsammeln. Das Geld soll in erster Linie in den Ausbau des Geschäfts in Deutschland fließen, wo das Unternehmen unter der Marke DocMorris tätig ist.

"Der Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln ist für DocMorris ein attraktives Kerngeschäft, in dem potenziell zweistellige Wachstumsraten erzielt werden können", wie Zur Rose mitteilte. "Mit mehr als 20 Millionen chronisch Erkrankten bietet der deutsche Markt dafür substanzielle Expansionsmöglichkeiten."

Insider hatten jüngst gesagt, dass Zur Rose noch vor der Sommerpause den Gang an die Börse anpeilt. Das vergangene Jahr schloss die in Frauenfeld im Kanton Thurgau ansässige Firma wegen hoher Investitionen ins Wachstum bei einem Umsatz von 880 Millionen Franken mit einem Verlust von 13 Millionen Franken ab.

Gelder für Expansion einsammeln

Gegründet wurde die nach eigenen Angaben größte Versandapotheke Europas 1993 als Einkäuferverband von Ärzten, die in manchen Teilen der Schweiz Medikamente direkt an Patienten abgeben dürfen. Zur Rose ist zudem in den Niederlanden und Österreich tätig und will den Erlös aus dem Börsengang auch dazu verwenden, in weitere Länder zu expandieren. Zudem sollen Anleiheschulden getilgt werden.

Die Aktien des Unternehmens können außerbörslich bereits gehandelt werden. Zum aktuellen Kurs von 127 Franken ist das Unternehmen 550 Millionen Franken wert. Größer Eigentümer ist die KWE Beteiligungen AG der Schweizer Unternehmerfamilie Frey mit einem Anteilspaket von einem Fünftel. Die saudi-arabische Investorengruppe Al Faisaliah hält gut sechs Prozent der Aktien und das Management mehr als acht Prozent.

Rivalen gelingt größter Börsengang des Jahres

Bei einer außerordentlichen Generalversammlung am 19. Juni will das Unternehmen die Zustimmung der Aktionäre für eine Aufstockung des Aktienkapitals um 50 Prozent einholen und die Voraussetzungen für den Börsengang schaffen. Der Börsengang liegt in den Händen von UBS und Berenberg, die als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners agieren. Mit an Bord ist auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) als Co-Lead Manager.

Im April war dem Zur-Rose-Rivalen Galenica der bislang größte Börsengang in Europa in diesem Jahr gelungen. Im Herbst hatte sich der deutsche Konkurrent Shop Apotheke auf das Börsenparkett gewagt.

Quelle: ntv.de, kst/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen