Wirtschaft

Auch Gold teuer wie nie Dow klettert auf neues Allzeithoch

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Bei den Einzelwerten hatten die Händler insbesondere Bank of America und Morgan Stanley im Blick.

Bei den Einzelwerten hatten die Händler insbesondere Bank of America und Morgan Stanley im Blick.

(Foto: picture alliance / newscom)

Jüngste Daten aus dem US-Handel lassen auf eine weiche Landung der US-Wirtschaft hoffen. Dies und die Aussicht auf eine zweite Trump-Präsidentschaft sorgen für Optimismus bei den Anlegern. Aktien von mit Trump verbundenen Unternehmen büßen allerdings schon wieder ein.

Die jüngsten US-Konjunkturdaten kommen bei Anlegern an der Wall Street gut an. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging am Dienstag 1,9 Prozent höher auf 40.954 Punkten aus dem Handel und markierte damit einen Schlussrekord. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,2 Prozent auf 18.509 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 0,6 Prozent auf 5667 Stellen.

Gold in USD
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Die Umsätze der US-Einzelhändler und die US-Importpreise stagnierten im Juni - und gingen nicht wie erwartet zurück. "Die Anleger waren zunächst wahrscheinlich enttäuscht, weil die Zahlen der US-Notenbank Fed nicht helfen können, eine Entscheidung über eine Zinssenkung zu treffen", sagte Sam Stovall, Chefstratege beim Analysehaus CFRA Research. "Aber gleichzeitig ist es ein Trost, dass die US-Wirtschaft nicht auf eine baldige Rezession zusteuert."

Neu entflammte Zinshoffnungen verhalfen indes dem Goldpreis zu einem neuen Rekordhoch von 2466,21 Dollar je Feinunze. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Vorabend gesagt, die jüngsten Inflationsdaten hätten die Zuversicht der politischen Entscheidungsträger gestärkt, dass der Preisdruck auf einem nachhaltigen Abwärtspfad sei. Börsianer interpretierten dies als ein Signal, dass die erste Zinssenkung nicht mehr lange auf sich warten lassen könnte. Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets, mahnte zur Vorsicht: "Es ist eine Sache zu sagen, dass die Daten eine Zinssenkung rechtfertigen. Eine andere ist es, sich innerhalb des Notenbank-Gremiums darüber einig zu sein, dass man es auch tun sollte."

Möglicher Trump-Sieg sorgt für Aufschwung bei Aktien

Gleichzeitig trieben die politischen Entwicklungen Börsianer weiter um. Donald Trump zieht mit seinem einstigen Kritiker J.D. Vance an der Seite in die US-Präsidentschaftswahl im November. Der 39-jährige Senator aus Ohio ist Trumps auserkorener Kandidat für die Vizepräsidentschaft. Nahezu zeitgleich wurde auch die offizielle Nominierung Trumps als Spitzenkandidat der "Grand Old Party" bekannt gegeben.

Bank of America
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Marktbeobachter gehen davon aus, dass das Attentat auf Trump am Samstag seine Chancen beim Wahlkampf verbessern dürfte. Der Einfluss der Spekulationen auf die US-Aktien ist überwiegend positiv, da mit seiner Politik unter anderem niedrigere Steuern verbunden werden. Gleichzeitig wird erwartet, dass Trump den Außenhandel stark einschränken könnte - vor allem mit China. Dies dürfte Unternehmen belasten, die von der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt besonders stark abhängig sind. Die Nominierung von Vance als Vizepräsidentschafts-Kandidat gilt dabei als zusätzlich problematisch. Er sagte zuletzt, er sieht China als "die größte Gefahr" für die USA.

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten standen die Bilanzen wichtiger Geldhäuser. Bei der Bank of America, der zweitgrößten Bank der USA, sank der Konzerngewinn zwar wegen sinkender Zinseinnahmen und höherer Rückstellungen für drohende Kreditverluste. Die Zahlen übertrafen aber die Erwartungen. Konkurrent Morgan Stanley wies dagegen einen kräftigen Gewinnanstieg für das Frühjahrsquartal aus. In der Vermögensverwaltung blieb das Wachstum aber verhalten. Bank of America verteuerten sich um mehr als fünf Prozent, Morgan Stanley verbesserten sich um rund ein Prozent.

TMTG
TMTG 16,99

Aus den Depots flogen dagegen die Titel des Maklers Charles Schwab, die nach einem Gewinnrückgang um mehr als zehn Prozent abrutschten.

Nach unten ging es auch bei den mit Trump verbundenen Unternehmen. Gewinnmitnahmen nach den Kurssprüngen vom Montag drückten etwa die Papiere seiner Medienfirma TMTG, die rund neun Prozent einbüßte. Die Aktie des Softwareentwicklers Phunware, der 2020 bei Trumps Wahlkampagne beauftragt wurde, eine Handy-App zu entwickeln, gab fast neun Prozent nach. Auch die Titel der bei den Konservativen beliebten Video-Sharing-Plattform Rumble verloren knapp ein Prozent.

Das weitere Börsengeschehen des heutigen Tages können Sie hier verfolgen.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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