
Wolf-Dieter Adlhoch ist seit September 2019 Vorstandschef der Dussmann Group.
(Foto: Dussmann)
Der Gebäudetechnikdienstleister Dussmann treibt mit Technologie und Digitalisierung sein Geschäftsmodell voran. Im ntv-Podcast "So techt Deutschland" erzählt Vorstand Wolf-Dieter Adlhoch von einem Unternehmen im Wandel.
Digitalisierung in der Reinigungsbranche, das ist mehr als nur Saugroboter. Welche Geschäftsmodelle kann man damit entwickeln? Das Gebäudetechnik-, Sicherheits- und Reinigungsunternehmen Dussmann, das seit Ende der 90er-Jahre auch ein großes Kulturkaufhaus in Berlin-Mitte betreibt, hat etwa 60.000 Beschäftigte und setzt vor allem auf Daten. "Wir kennen uns super mit Gebäudereinigung, Gebäudetechnik und Seniorenpflege aus", sagt Dussmann-Chef Wolf-Dieter Adlhoch im ntv-Podcast "So techt Deutschland". "Aber es gibt auch ganz viele Player, die sich mit Robotern oder Sensoren besser auskennen." Deswegen setze man stark auf Kooperationen und versuche, das Know-how von anderen für sich zu nutzen.
In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist. Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+ Musik, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed. Auch bei Amazon Music und Google Podcast werden Sie fündig.
Immer wenn eine neue Technik auf den Markt kommt, wird demnach überlegt, welche Prozesse optimiert werden können. Ideen gebe es viele, umgesetzt werden aber längst nicht alle. "Es bleibt aus meiner Sicht eine Kombination aus Mensch und Maschine", erzählt Adlhoch. Dazu kommt, dass Veränderung Angst machen kann.
Auch Adlhoch gibt zu, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Sorge haben, dass die Digitalisierung Arbeitsplätze vernichten könnte. "Ich bin da relativ schonungslos", räumt der Manager ein und erklärt seine Gedanken: "Wenn ihr die Sorge habt, dass wir da unser eigenes Geschäftsmodell kaputtmachen oder angreifen, dann habe ich doch keine Wahl. Dann kann mich auch ein anderer angreifen. Dann befasse ich mich lieber selbst mit dem Risiko."
In einem Arbeitsmarkt wie Deutschland merke man in vielen Fällen, dass es für bestimmte Aufgaben gar keine Arbeitskräfte gebe, erzählt der Dussmann-Chef. Als Beispiel nennt Adlhoch die nächtliche Reinigung eines großen Logistikstandorts. "Da haben sie nachts zweieinhalb Stunden, in denen gearbeitet werden kann, weil der Hauptbetrieb der Logistik - in Anführungszeichen - pausiert. Nachts zwischen 2 und 4 Uhr auf einer Reinigungsmaschine zu sitzen, ist keine Tätigkeit, die Menschen begeistert. Wenn ich stattdessen einen Reinigungsroboter integriere, fällt kein Arbeitsplatz weg, sondern es entsteht ein neuer für den Kollegen oder die Kollegin, die den Roboter wartet."
Welche Auswirkungen Homeoffice auf das Dussmann-Geschäft hat und wie Wolf-Dieter Adlhoch Digitalisierung hierzulande betrachtet, erzählt er in dieser Folge von "So techt Deutschland".
Quelle: ntv.de, sks