Dramatik in Spanien EZB: "Bank Run" rettete Banco Popular
08.06.2017, 16:58 Uhr
Der Banco Popular drohte das Aus.
(Foto: REUTERS)
Der Zusammenbruch der Banco Popular konnte abgewendet werden. Nun gibt die EZB Einblick in die dramatischen Ereignisse, die dieser Rettung vorausgingen. Bei der Banco Popular verlieren die Aktionäre nun ihren gesamten Einsatz.
Der Rettung des spanischen Finanzinstituts Banco Popular sind laut Europäischer Zentralbank (EZB) dramatische Stunden vorausgegangen. "Auslöser waren Liquiditätsprobleme. Es gab einen Ansturm auf die Bank", sagte EZB-Vizepräsident Vitor Constancio nach der Ratssitzung der Notenbank in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Die EZB habe sich in diesem Fall darauf beschränkt, das drohende Aus der Bank aus Liquiditätsgründen festzustellen.
Die Euro-Notenbank hatte das sechstgrößte Geldhaus Spaniens mit seinen 1800 Filialen und fast 12.000 Mitarbeitern als nicht überlebensfähig eingestuft. Daraufhin musste die europäische Bankenabwicklungsbehörde SRB über Nacht handeln.
Als Retter in der Not fungierte die spanische Großbank Santander. Diese übernahm mit einem am Mittwoch verkündeten Geschäft das Institut für einen symbolischen Euro. Santander muss jetzt aber eine milliardenschwere Kapitalerhöhung anschieben.
Es ist das erste Mal, dass die neuen Regeln zur Bankenabwicklung zum Einsatz kommen, die in Europa seit Anfang 2016 als Lehre aus der Finanzkrise in Kraft sind und einen Beitrag der Investoren vorsehen. Bei der Banco Popular verlieren die Aktionäre nun ihren gesamten Einsatz, Inhaber nachrangiger Anleihen zwei Milliarden Euro.
Quelle: ntv.de, wne/rts