Wirtschaft

Smartphones, TV-Geräte, Computer Elektronik-Nachfrage bricht nach Corona-Boom ein

Allein mit dem Smartphone in der Corona-Isolation - diese Zeiten sind für die meisten vorbei. Das zeigt sich am Markt für Elektronik.

Allein mit dem Smartphone in der Corona-Isolation - diese Zeiten sind für die meisten vorbei. Das zeigt sich am Markt für Elektronik.

(Foto: imago images/Panthermedia)

Smartphones, Fernseher und Computer: Während der Corona-Krise finden Geräte mit Bildschirm besonders viele Käufer. Doch nun geht es wieder abwärts. Das lässt die Zulieferer leiden.

Nach dem Boom in der Corona-Pandemie hat sich die Nachfrage nach Smartphones, TV-Geräten und Computern deutlich abgeschwächt. Die Hersteller, Ausrüster und Zulieferer bekommen deutlich zu spüren, dass sich die Verbraucher wegen der hohen Inflation, der steigenden Zinsen und der düsteren Wirtschaftsaussichten mit Ausgaben zurückhalten. So schrumpfte beispielsweise der Smartphone-Markt im dritten Quartal um neun Prozent - der dritte Rückgang in Folge, wie Zahlen des Analysehauses Canalys zeigen. Wegen der allgemeinen Kaufzurückhaltung rechnet Canalys in den nächsten sechs bis neun Monaten nicht mit einer Erholung.

Die maue Nachfrage nach den intelligenten Telefonen schlug beim zweitgrößten Hersteller für Speicherchips, SK Hynix, durch. Die Preise für Speicherchips seien deshalb im dritten Quartal um 20 Prozent gesunken, teilte der Konzern mit. Sein Betriebsgewinn brach im Zeitraum Juli bis September um 60 Prozent auf 1,66 Billionen Won (1,16 Milliarden Euro) ein. Das Unternehmen warnte vor einer "beispiellosen Verschlechterung" der Nachfrage. Genauso wie der Bildschirm-Spezialist LG Display will der Konzern Investitionen kürzen, um Kosten zu senken und die Produktion an den Markt anzupassen.

Auch Microsoft klagte über das schwache Geschäft mit seiner PC-Betriebssoftware. "Der PC-Markt war schlechter als wir erwartet haben", sagte Brett Iverson, Investor-Relation-Chef bei Microsoft. "Im Verlauf des Quartals wurde es immer schlimmer und das hat auch unser Windows OEM Geschäft belastet." Der US-Konzern verzeichnete im abgelaufenen Quartal das niedrigste Umsatzplus seit fünf Jahren, die Einnahmen aus dem PC-Geschäft schrumpften.

Investitionen werden zurückgefahren

"Wir hoffen, dass sich der Markt in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres bis zu einem gewissen Grad stabilisieren wird, aber wir schließen die Möglichkeit eines längeren Abschwungs nicht aus", warnte Vertriebschef Kevin Noh in einem Analystencall. Deshalb will SK Hynix seine Investitionen bis 2023 um mehr als 50 Prozent kürzen. Das schürte Hoffnungen bei Anlegern, dass das Überangebot an Chips gedämpft und die Preise stabilisiert würden. An der Börse legten die Aktien von SK Hynix deshalb sogar zu.

Auch andere Chiphersteller wie das US-Unternehmen Micron oder der taiwanesische Riese TSMC wollen ihre Investitionen zurückgefahren. LG Display will ebenfalls die Kosten senken. Der Apple-Zulieferer rutschte das zweite Quartal in Folge in die roten Zahlen und verbuchte einen Betriebsverlust von 759 Milliarden Won nach einem Gewinn von 529 Milliarden Won vor Jahresfrist.

"Wir werden umfassende Anstrengungen unternehmen, um unsere Finanzstruktur so schnell wie möglich zu verbessern", sagte Finanzvorstand Sung-hyun Kim. Die maue Nachfrage nach Flüssigkristall- und OLED-Bildschirmen werde wohl für manche Produkte bis ins zweite Halbjahr 2023 anhalten, gab sich LG Display pessimistisch.

Quelle: ntv.de, vpe/rts

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