Wirtschaft

Alternative zu russischem Gas Erster Großkunde für deutsches LNG-Terminal steht fest

Das Terminal in Brunsbüttel soll spätestens 2026 in Betrieb gehen.

Das Terminal in Brunsbüttel soll spätestens 2026 in Betrieb gehen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit Jahren stockt der Bau eines Flüssigerdgas-Terminals in Deutschland. Dann marschiert Russland in die Ukraine ein, und Deutschland will vom russischen Gas wegkommen. Nun nimmt das Projekt Fahrt auf - der erste Großkunde ist bereits angekündigt.

Die Betreibergesellschaft des geplanten ersten deutschen Flüssiggas-Terminals in Brunsbüttel hat mit Shell einen ersten Großkunden an Land gezogen. Eine Absichtserklärung sehe vor, "dass Shell einen substanziellen Teil der Kapazität des Terminals in Brunsbüttel für den Import von LNG langfristig bucht", teilte die German LNG Terminal GmbH mit. "Beide Seiten arbeiten derzeit daran, Umfang und Dauer der Partnerschaft möglichst schnell vertraglich bindend zu vereinbaren."

Das Terminal soll spätestens 2026 in Betrieb gehen und eine Kapazität von 8 Milliarden Kubikmetern Gas haben. Langfristig soll es für den Import von grünen Wasserstoffderivaten wie Ammoniak umgerüstet werden. Die Planungen für ein Importterminal für flüssiges Erdgas (LNG) im Hafen der schleswig-holsteinischen Kleinstadt an der Unterelbe laufen seit Jahren, kamen aber nicht recht voran. Für Tempo sorgt jetzt die Bundesregierung, die angesichts des Krieges in der Ukraine so schnell wie möglich die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas beenden will.

Vor diesem Hintergrund beteiligt sich der Bund über seine Förderbank KfW an der Betreibergesellschaft mit 50 Prozent. Weitere Gesellschafter sind der niederländische Gasnetzbetreiber Gasunie (40 Prozent) und der deutsche Versorger RWE (10 Prozent). Diese "jüngsten Entwicklungen" sind laut Mitteilung der Hintergrund für die Vereinbarung mit Shell. Shell-Deutschlandchef Fabian Ziegler sprach von einem "wichtigen Schritt, um kurzfristig die Versorgung in Deutschland und darüber hinaus in ganz Europa sicherzustellen".

Quelle: ntv.de, cls/dpa

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