Wirtschaft

30 Top-Manager sollen gehenEvelyn Palla will Bahnvorstand drastisch verschlanken

04.12.2025, 16:54 Uhr
ARCHIV-17-10-2025-Berlin-Evelyn-Palla-Vorstandsvorsitzende-der-DB-steht-bei-der-Premiere-des-neuen-ICE-L-der-Deutschen-Bahn-am-Berliner-Ostbahnhof-in-der-2-Klasse-im-Familienbereich
Palla kündigte im Oktober an, die Konzernleitung umbauen zu wollen. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Mit dem Amtsantritt Evelyn Pallas bei der Deutschen Bahn wird die Chefetage von acht auf sechs Positionen verkleinert. Jetzt soll bei weiteren Top-Jobs gespart werden. Die Kürzungen betreffen mehrere Unternehmenszweige sowie den Konzern.

Die Deutsche Bahn will sich unter der neuen Chefin Evelyn Palla deutlich schlanker aufstellen. Die Infrastrukturtochter DB InfraGO teilte mit, der Aufsichtsrat habe gerade grünes Licht gegeben, den Vorstand um zwei Posten auf noch sechs Mitglieder zu verkleinern. Philipp Nagl bleibt Chef der DB InfraGO, Jens Bergmann Finanzvorstand. Außerdem gebe es dann noch Vorstandsressorts für Fahrwege, Personenbahnhöfe, Infrastrukturplanung und -projekte sowie Personal.

In Bahn-Kreisen hieß es zudem, der Vorstand der Regionalverkehrssparte soll von sechs auf fünf und der der Fernverkehrssparte von fünf auf vier Mitglieder reduziert werden. Die erste Führungsebene unterhalb des Konzernvorstands soll von 43 auf 22 Posten schrumpfen. Auch die fünf Positionen der Konzernbeauftragten, die zwischen dem Vorstand und der ersten Führungsebene geschaltet sind, sollen in Gänze wegfallen.

Die oberste Chefetage war mit Pallas Amtsantritt bereits von acht auf sechs Mitglieder verkleinert worden. "Palla hat mit ihrem Amtsantritt im Oktober angekündigt, die Konzernleitung umzubauen und Verantwortlichkeiten zu dezentralisieren", sagte eine Bahn-Sprecherin. Ziel sei es, mehr Entscheidungen ins operative Geschäft zu verlagern.

Zur Neuaufstellung liefen derzeit Gespräche mit allen Beteiligten, auch mit den Arbeitnehmervertretungen. Am kommenden Mittwoch werde sich der Aufsichtsrat des Konzerns mit der neuen Geschäftsverteilung befassen, so die Sprecherin. Nächste Woche werden auch neue Details erwartet, wie viele Stellen im Konzern gestrichen werden sollen.

Der Konzern befindet sich bereits in einem Abbau. Es wird aber damit gerechnet, dass zusätzliche Stellen vor allem in der Verwaltung wegfallen. Dann dürfte es auch um die Sanierungspläne für die krisengeplagte Frachtsparte gehen. Palla hatte zuletzt gesagt, 2026 werde das Jahr des Umbaus. Sie signalisierte einen größeren Stellenabbau.

Quelle: ntv.de, mpa/rts

StellenabbauEvelyn PallaDeutsche Bahn