Wirtschaft

Rückschlag durch Ukraine-Krieg Exporterwartungen stürzen drastisch ab

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Die Autohersteller und ihre Zulieferer rechnen mit einem starken Export-Rückgang.

(Foto: picture alliance/dpa)

Erst kürzlich senken Ifo-Forscher die Prognosen für das Wirtschaftswachstum 2022. In aktuellen Umfragen des Instituts brechen nun vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs auch die Exporterwartungen deutlich ein. Von plus 17,0 Punkten im Februar stürzt das Barometer im März auf minus 2,3 Punkte ab.

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist nach Ausbruch des russischen Krieges gegen die Ukraine eingebrochen. Das Barometer für die Exporterwartungen stürzte im März auf minus 2,3 Punkte ab, nachdem es im Februar noch bei plus 17,0 Punkten gelegen hatte. Das teilte das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mit. Einen stärkeren Rückgang gab es bisher nur zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 mit minus 31,2 Punkten. "Insbesondere Unternehmen mit wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland blicken deutlich pessimistischer auf die kommenden Monate", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Der Zuwachs der Exporte wird sich merklich verlangsamen."

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In allen Branchen der Industrie sind die Exporterwartungen gefallen. Einen deutlichen Rückschlag mussten die Autohersteller und ihre Zulieferer verkraften: Sie rechnen nun mit einem Rückgang ihrer Ausfuhren. Davon gehen auch die Gummi- und Kunststoffindustrie sowie die Drucker aus. In der Chemischen Industrie halten sich die positiven und negativen Antworten gegenwärtig in etwa die Waage. Gleiches gilt für den Maschinenbau. Die Elektroindustrie rechnet weiter mit steigenden Auslandsumsätzen, jedoch weniger stark als zuletzt.

Die Ifo-Forscher hatten erst kürzlich ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gesenkt. Sie erwarten nur noch eine Zunahme zwischen 2,2 und 3,1 Prozent, nachdem sie zuvor noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 3,7 Prozent gerechnet hatten. "Die russische Attacke dämpft die Konjunktur über deutlich gestiegene Rohstoffpreise, die Sanktionen, zunehmende Lieferengpässe bei Rohmaterialien und Vorprodukten sowie erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit", hieß es zur Begründung. Die Inflation dürfte schneller steigen als gedacht. Das Ifo rechnet mit 5,1 bis 6,1 Prozent für 2022 statt der im Dezember erwarteten 3,3 Prozent.

Quelle: ntv.de, mbu/rts

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