Millionen für Startup Ctrl-Labs Facebook will mit Armband Gedanken lesen
24.09.2019, 09:25 Uhr
Schätzungen zufolge zahlte Facebook zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Dollar für das Start-up Ctrl-Labs.
(Foto: picture alliance/dpa)
Facebook kauft eine Firma, die große Pläne hat: Mit einem Armband sollen neuronale Signale auf dem Weg zu den Muskeln erkannt werden und Befehle an Computer senden. So sollen Geräte quasi mit den Gedanken gesteuert werden. Auch die Konkurrenz arbeitet an solchen Technologien.
Facebook hat ein Startup gekauft, das Geräte mit Gedanken steuern lassen will. Die Firma Ctrl-Labs verwendet dafür ein Armband, das die neuronalen Signale auf dem Weg zu den Muskeln erkennen und in Befehle für den Computer umwandeln kann. Auf diese Weise werde man dann zum Beispiel ein Foto mit einem Freund nur durch den Gedanken daran teilen können, erklärte Facebook-Manager Andrew Bosworth bei der Bekanntgabe der Übernahme.
Bosworth nannte keinen Kaufpreis für das Startup. Der Finanzdienst Bloomberg schrieb unter Berufung auf informierte Personen, Facebook zahle zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Dollar. Das Startup soll in Facebooks Reality Labs integriert werden. Dort sollen künftig konkrete Produkte für Anwender entstehen. "Wir wissen, dass es mehr natürliche, intuitive Wege zum Interagieren mit Geräten und Technik gibt", erklärte Bosworth. "Und wir wollen sie entwickeln."
Das Interesse von Facebook an solcher Technologie ist schon länger bekannt. Bereits im Frühjahr 2017 berichtete die damalige Chefin des Facebook-Forschungslabors, Regina Dugan, von Überlegungen, Menschen direkt aus dem Gehirn heraus Worte in den Computer schreiben zu lassen. Damit wäre es zum Beispiel möglich, einem Freund eine Textnachricht zu schicken, ohne dafür das Smartphone herausholen zu müssen, hieß es damals.
Die Idee war, dafür Sensoren auf dem Kopf zu nutzen, weil Implantate nicht praktikabel seien. Inzwischen arbeitet unter anderem auch eine Firma des Tech-Milliardärs und Tesla-Chefs Elon Musk daran, einen Stoff zu entwickeln, den man mit neuronalem Gewebe verbinden kann.
Quelle: ntv.de, aeh/dpa/AFP