Wirtschaft

Heftige Inflation Forscher erwarten Preisschock bei Lebensmitteln

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"Die Teuerung in den Supermärkten fängt jetzt erst an", so die Beratungsgesellschaft EY.

(Foto: imago images/Martin Wagner)

Die Deutschen müssen sich nach Angaben des Münchener Ifo-Instituts auf spürbar steigende Lebensmittelpreise einstellen. Der Grund: Hersteller müsse die Preise anheben, weil die Produktion immer teurer wird. Nahrungsmiitel dürften ein maßgeblicher Inflationstreiber werden, so die Forscher.

Lebensmittel werden in Deutschland voraussichtlich deutlich teurer. "Nach unseren Umfragen planen in den kommenden Monaten mehr als zwei Drittel der Nahrungsmittelhersteller weitere Preisanhebungen", sagte der Konjunkturchef des Münchener Ifo-Instituts, Timo Wollmershäuser, der "Welt am Sonntag". Das seien so viele wie nie zuvor im wiedervereinigten Deutschland. "Somit dürften die Nahrungsmittelpreise in diesem Jahr ein maßgeblicher Inflationstreiber werden."

Die Wirtschaftsforscher hätten auch deswegen ihre Prognose für die Inflationsrate 2022 in Deutschland auf vier Prozent hochgestuft. Bei den Lebensmittelpreisen rechnet das Institut dem Bericht zufolge sogar mit einem Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Hintergrund seien unter anderem stark steigende Kosten für die Erzeuger. Wie die Zeitung unter Berufung auf Berechnungen des Deutschen Bauernverbands (DBV) berichtete, führen allein die Preissprünge bei Düngemitteln und Treibstoffen dazu, dass die Produktionskosten im Ackerbau in einer Größenordnung von 20 bis 30 Prozent steigen. Längst nicht jeder Hof könne oder wolle da noch mitziehen.

Inflation so hoch wie seit vielen Jahren nicht mehr

Zu spüren bekämen das am Ende die Verbraucher. "Die Teuerung in den Supermärkten fängt jetzt erst an", sagte der Partner bei der Beratungsgesellschaft EY und Agribusiness-Beauftragte Christian Janze der Zeitung. "Die Erzeugerpreise ziehen stark an, das hat am Ende dann auch Auswirkungen auf die Verbraucherpreise, vor allem nach der nächsten Ernte." Es stehe ein "Preisschock" bevor.

Angeheizt von einem weiteren Energiepreissprung hatten die Verbraucherpreise in Deutschland im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,9 Prozent zugelegt. Im Dezember hatte das Plus bei 5,3 Prozent gelegen und damit den höchsten Wert seit fast 30 Jahren erreicht. Hauptgründe für die hohe Inflation sind vor allem gestiegene Energiepreise und Lieferengpässe, die die Herstellung von Produkten verteuern.

Quelle: ntv.de, jga/AFP/dpa

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