Wirtschaft

"Gender Pension Gap" Frauen beziehen deutlich weniger Rente als Männer

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Rund 29 Prozent der Frauen ab 65 Jahren erhalten eine Hinterbliebenenrente.

(Foto: picture alliance / Westend61)

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Der Unterschied zwischen den Einkommen von Frauen und Männern wirkt sich auch auf die Renten aus. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhalten Frauen durchschnittlich 30 Prozent weniger Rente. Das Gefälle wäre sogar noch größer, wenn es die Hinterbliebenenrente nicht gäbe.

Die Alterseinkünfte von Frauen sind 2021 im Durchschnitt deutlich niedriger als die von Männern gewesen. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamts hervor. Demnach erhielten Frauen ab 65 Jahren durchschnittlich 17.814 Euro im Jahr, Männer 25.407 Euro.

Zu den Alterseinkünften wurden dabei Alters- und Hinterbliebenenrenten, Pensionen sowie Renten aus individueller privater Vorsorge gerechnet. Das geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften, auch "Gender Pension Gap" genannt, lag demnach bei 29,9 Prozent. Die Alterseinkünfte von Frauen waren also durchschnittlich knapp ein Drittel niedriger als die von Männern.

Hinterbliebenenrenten verringern den Unterschied

Die Ursachen für dieses Gefälle sind der Statistikbehörde vielfältig. Frauen erwerben demnach geringere Rentenansprüche, weil sie teilweise in schlechter bezahlten Branchen arbeiten als Männer. Zudem arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit, nehmen häufiger und längere Auszeiten etwa für die Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen in Anspruch und sind überdies seltener in Führungspositionen tätig.

Ohne Berücksichtigung von Hinterbliebenenrenten wäre das Rentengefälle laut der Statistik sogar noch deutlich größer. Rund 29 Prozent der Frauen ab 65 Jahren erhielten den Daten zufolge Alterseinkünfte aus einer Hinterbliebenenrente, sogenannte abgeleitete Ansprüche. Bei Männern traf dies auf nur gut fünf Prozent zu. Ohne die Hinterbliebenenrenten würde der "Gender Pension Gap" demnach 42,6 Prozent betragen.

Jede fünfte Frau ab 65 Jahren gilt laut der Statistik als armutsgefährdet. Die Armutsgefährdungsquote bei Frauen ab 65 Jahren lag 2021 mit 20,9 Prozent deutlich über den bei den gleichaltrigen Männern mit 17,5 Prozent. Ein Mensch gilt laut EU-Definition als armutsgefährdet, wenn er über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt.

Quelle: ntv.de, cls/AFP

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