Fusion führt zu größtem Verlag Größte US-Zeitung bekommt neuen Besitzer
06.08.2019, 16:22 Uhr
Täglich werden rund 1,8 Millionen Exemplare der "USA Today" herausgegeben.
(Foto: imago/Dean Pictures)
In den USA entsteht durch den Verkauf des Medienkonzerns Gannett ein neues Printimperium. Das neue Verlagshaus umfasst über 260 Zeitungen in fast allen Bundesstaaten, darunter auch die überregionale Tageszeitung "USA Today". Mit dem milliardenschweren Deal sollen vor allem Kosten reduziert werden.
Die größte Tageszeitung der Vereinigten Staaten, die "USA Today", wechselt den Besitzer - der Verkauf ist Teil einer Fusion der Marktriesen, die den US-Zeitungsmarkt umkrempelt. Die Verlagsgruppe New Media übernimmt den Mutterkonzern von "USA Today", die Gannett Corporation. Damit entsteht das größte Printimperium Nordamerikas. Der Übernahmepreis liegt bei 1,4 Milliarden Dollar. Die Summe soll in bar und in Aktien beglichen werden.
Bemerkenswert daran ist, dass New Media deutlich kleiner als Gannett ist - wohl deswegen soll das neue Unternehmen auch den Namen Gannett behalten. Hinter New Media steckt der japanische Technologie-Investor Softbank.
Das neue Verlagshaus gibt dann 263 überwiegend lokale Zeitungen in 47 US-Bundesstaaten heraus und wird damit, gemessen an der Auflage, größter Zeitungsverleger der USA. New Media hat in den vergangenen Jahren bereits eine Kette von 156 Lokalzeitungen zusammengekauft. Mit dem Zukauf kommen nun Titel wie die "Detroit Free Press" und die "El Paso Times" hinzu. Mit der Fusion will New Media 275 bis 300 Millionen Dollar im Jahr einsparen.
Gannett kämpft seit Jahren mit schrumpfenden Auflagen. Zwar investierte das Haus Millionen Dollar in den Online-Auftritt, doch sanken die Umsätze weiter. Anfang des Jahres hatte der Konkurrent MNG Enterprises eine feindliche Übernahmeofferte für Gannett gestartet, war damit aber bei den Aktionären abgeblitzt.
Quelle: ntv.de, mba/rts