Wirtschaft

Mangellage unwahrscheinlich Gasspeicher könnten im Herbst wieder voll sein

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Selbst sehr niedrige Temperaturen in den nächsten Wochen würden nicht zu kalten Wohnungen und Häusern führen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Versorgungsengpässe beim Gas sind in diesem Winter nicht mehr zu erwarten, aktuell sind die Speicher noch zu Dreiviertel gefüllt. Und das, obwohl die Menschen nicht ganz so sparsam sind, wie erhofft. Auch der Ausblick auf nächsten Herbst sieht gut aus. Aber Einsparungen braucht es wohl weiter.

Die Gasspeicherbetreiber rechnen damit, dass die Speicher in Deutschland zu Beginn der Heizperiode 2023/2024 wieder zu 100 Prozent gefüllt sein können. Eine erneute umfangreiche Befüllung der Gasspeicher vor dem Winter 2023/24 sei physikalisch möglich, berichtete die Initiative Energien Speichern (INES) in Berlin.

Modellrechnungen des Verbandes sehen den Füllstand Ende September des laufenden Jahres bei 100 Prozent - unabhängig vom Temperaturverlauf. Im zu Ende gehenden Winter waren die Speicher Mitte November 2022 trotz russischen Gaslieferstopps seit Ende August zu 100 Prozent gefüllt gewesen. Am Mittwochmorgen lag der Füllstand bei 75,4 Prozent.

INES-Geschäftsführer Sebastian Bleschke äußerte sich optimistisch zur Gaslage im restlichen Winter 2022/2023: "Die Verbrauchseinsparungen sind zwar im Januar gegenüber Dezember gesunken, eine Gasmangellage müssen wir aber trotzdem nicht befürchten." Dies gelte selbst bei extrem niedrigen Temperaturen.

Sparen ist weiter nötig

Mit Blick auf die erneute Befüllung der Gasspeicher im Sommer blieben anhaltende Verbrauchseinsparungen aber relevant "und sollten möglichst beibehalten werden", so Bleschke weiter. Für eine erneute Befüllung der Speicher sei ein moderates bis hohes Aufkommen von Flüssigerdgas (LNG) erforderlich.

Laut Bundesnetzagentur lag der Gasverbrauch in Deutschland in der fünften Kalenderwoche 14,3 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021. Temperaturbereinigt habe der Wert 12 Prozent unter dem Referenzwert gelegen, "und damit im kritischen Bereich". Als kritisch bezeichnet die Behörde die Lage, wenn temperaturbereinigt weniger als 15 Prozent Gas eingespart werden.

Die Netzagentur hält es für unwahrscheinlich, dass es in diesem Winter noch zu einer Gasmangellage kommt. "Gleichwohl bleibt die Vorbereitung auf den Winter 2023/2024 eine zentrale Herausforderung", hieß es in ihrem täglichen Gaslagebericht. "Deswegen bleibt auch ein sparsamer Gasverbrauch wichtig." Behördenpräsident Klaus Müller twitterte: "Weitere Einsparungen, diversifizierte Gasimporte & gut gefüllte Gasspeicher helfen für den Winter 23/24."

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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