Wirtschaft

Aktie legt deutlich zu Gewinneinbruch bei Infineon - Konzern kündigt Maßnahmen an

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Verkäufe oder Schließungen soll es laut Unternehmensangaben nicht geben.

Verkäufe oder Schließungen soll es laut Unternehmensangaben nicht geben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Halbleiter-Hersteller Infineon kämpft weiter mit einem schwierigen Marktumfeld und will auf die Probleme reagieren. Der Konzern kündigt an, die Konzernstruktur zu verbessern - möglicherweise wird es auch einen Jobabbau geben. Die Aktie des Unternehmens dreht zunächst deutlich ins Plus.

Infineon muss bereits zum zweiten Mal im laufenden Jahr seine Prognose nach unten anpassen. Nach einem schwachen zweiten Quartal mit einem Gewinneinbruch erwartet das Unternehmen nun weniger Umsatz und niedrigere Margen, wie es in Neubiberg bei München mitteilte. Der Vorstandsvorsitzende Jochen Hanebeck sprach von einem "anhaltend schwierigen Marktumfeld". Infineon will nun sparen.

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Im zweiten Quartal machte Infineon 394 Millionen Euro Gewinn, das war weniger als die Hälfte des Wertes aus dem Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank um eine knappe halbe Milliarde auf 3,6 Milliarden Euro. Die Infineon-Aktie legte am Dienstagmorgen dennoch zunächst deutlich zu und verbesserte sich um fast sechs Prozent auf rund 34 Euro.

Für Infineon kommen nach einer guten Phase gerade mehrere negative Entwicklungen zusammen: "Viele Endmärkte entwickeln sich konjunkturbedingt schwach und der Abbau der Halbleiterbestände bei Kunden und Distributoren dauert an. Die Nachfrageschwäche bei verbrauchernahen Anwendungen zieht sich hin", erklärte Hanebeck. "Zudem sehen wir eine spürbare Verlangsamung des Wachstums im Automobilbereich. Deshalb blicken wir zurückhaltend auf den Rest des Geschäftsjahres und reduzieren unsere Prognose."

Infineon will Kostenstruktur verbessern

Es ist bereits das zweite Zurückrudern: Nach dem ersten Geschäftsquartal hatte Infineon seine Prognose von rund 17 Milliarden auf 16 Milliarden Euro plus oder minus 500 Millionen reduziert. Nun sank der Ausblick weiter auf 15,1 Milliarden - plus oder minus 400 Millionen. Und auch die daraus erwirtschaftete Marge soll schlechter ausfallen. Als Folge will Infineon auch seine Investitionen etwas kürzen.

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Zudem kündigte Infineon ein unternehmensweites Programm mit Namen "Step Up" an, das die Kostenstruktur verbessern soll. Hanebeck nannte nur wenige Details dazu und ließ auch offen, ob es mit einem Jobabbau einhergeht. Die Vermutung liegt allerdings nahe: Mögliche Auswirkungen auf Mitarbeiter werde man diesen zuerst in den kommenden Tagen und Wochen kommunizieren, sagte er. Ein Bereich, den das Unternehmen angehen will, sind dabei die Betriebskosten, insbesondere die Effizienz in den Zentral- und Support-Funktionen.

Größere Deinvestments - also etwa Verkäufe oder Schließungen - seien nicht geplant, sagte Hanebeck. Er bekannte sich zudem auch zu den Ausbauplänen der Werke in Dresden und Kulim. Grundsätzlich seien die strukturellen Wachstumstreiber für Infineon intakt, betonte er. In einigen Bereichen sieht er die Talsohle inzwischen als erreicht an. Das Sparprogramm soll allerdings auch in einem sich verbessernden Marktumfeld weitergehen. 2025 soll es erste Ergebnisse zeigen und ab 2027 voll zum Tragen kommen.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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