Wirtschaft

Kein Ende der Rally abzusehen Goldpreis steigt auf Rekordhoch

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Allein im Jahr 2023 haben Notenbanken weltweit mehr als 1000 Tonnen Gold gekauft.

Allein im Jahr 2023 haben Notenbanken weltweit mehr als 1000 Tonnen Gold gekauft.

(Foto: AP)

Gold ist so teuer wie nie zuvor - und es könnte noch weiter steigen im Preis. Hinter dieser Rally steckt die Erwartung, dass die US-Notenbank bald die Zinsen senkt. Währungshüter verschiedener Länder stecken auch maßgeblich hinter dem enormen Goldpreisanstieg der vergangenen Monate.

Der Goldpreis ist auf ein neues Allzeithoch geklettert. Der Preis für eine Feinunze Gold zieht in der Spitze um 0,6 Prozent auf 2482,29 Dollar an. Das ist der bislang höchste Wert - aber Experten zufolge nicht der Endpunkt der aktuellen Goldrally. "Der Preisbereich von 2500 Dollar ist das nächste unmittelbare Ziel, aber wenn die derzeitige Dynamik anhält, könnten wir noch vor Jahresende mit Preisen rechnen, die noch weiter nach oben gehen", sagte Tim Waterer, Analyst von KCM Trade.

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Gold in USD 3.682,21

Unmittelbar angetrieben wird der Goldpreis durch die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen in den USA und Europa. Die Attraktivität von renditelosen Edelmetallen steigt, wenn die Zinsen fallen. US-Notenbankchef Jerome Powell sagte am Montagabend, die jüngsten Inflationsdaten hätten die Zuversicht der politischen Entscheidungsträger gestärkt, dass der Preisdruck nachhaltig zurückgehe.

Börsianer interpretierten dies als ein Signal, dass die erste Zinssenkung in den USA nicht mehr lange auf sich warten lassen könnte. Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets, mahnte zur Vorsicht: "Es ist eine Sache zu sagen, dass die Daten eine Zinssenkung rechtfertigen. Eine andere ist es, sich innerhalb des Notenbank-Gremiums darüber einig zu sein, dass man es auch tun sollte."

Zusätzlich angeheizt werden die Zinsspekulation allerdings durch Mutmaßungen, Trump würde im Falle eines Wahlsiegs Powell als Fed-Chef ersetzen durch jemanden, der mit einer lockeren Zinspolitik die Konjunktur - und damit möglicherweise auch den Goldpreis - anheizen solle. Das gescheiterte Attentat beeinflusste den Kurs indirekt, denn Umfragen zufolge ist ein Wahlsieg Trumps dadurch wahrscheinlicher geworden.

Neben den Hoffnungen auf sinkende Zinsen stützen die Notenbanken weltweit seit Längerem den Goldpreis mit umfangreichen Käufen. Nach Angaben des Branchenverbands World Gold Council kauften Zentralbanken im vergangenen Jahr knapp 1040 Tonnen Gold auf dem Markt.

"Ein wichtiger Kurstreiber bleiben die Zentralbankkäufe, die nach dem Ausbrechen des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine und dem Einfrieren russischer Vermögenswerte im Westen deutlich zugenommen haben", hieß es dazu in einer Analyse der Dekabank im Frühjahr.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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