Wirtschaft

"Fühlt sich an wie Weihnachten" Großer Ansturm auf Buchläden in England

Die Menschen in Großbritannien greifen  in der Pandemie deutlich häufiger zu Büchern.

Die Menschen in Großbritannien greifen in der Pandemie deutlich häufiger zu Büchern.

(Foto: picture alliance / AA)

Nach monatelangem Lockdown werden Buchhandlungen in England in der ersten Öffnungswoche die Türen eingerannt. Landesweit gibt es Schlangen vor den Geschäften. "Die Verkäufe laufen exzellent", berichtet ein Buchhändler. In der Pandemie wurden so viele Bücher verkauft wie seit Jahren nicht.

Die erste Öffnungswoche nach dem monatelangen Corona-Lockdown hat den Buchhändlern in England ein gewaltiges Plus beschert. 3,7 Millionen Bücher im Wert von insgesamt 31,4 Millionen Pfund (36,13 Millionen Euro) gingen in der Woche bis zum 17. April über den Tresen, wie Branchendienste berichteten. Das war jeweils rund ein Drittel mehr als in der Vorwoche.

Im größten britischen Landesteil durften Buchhandlungen wie alle anderen nicht lebensnotwendigen Geschäfte erst am 12. April wieder öffnen. Der Branchenriese Waterstones berichtete von großem Ansturm auf seine 243 Filialen in England und Wales.

Landesweit gab es Schlangen vor den Geschäften. "Die Verkäufe laufen exzellent. Die ersten Tage haben sich angefühlt wie Weihnachten“, sagte der Buchhändler James Ashmore aus dem Ort Holmfirth der Zeitung „The Guardian“.

Wegen der raschen Ausbreitung der zunächst in Südostengland entdeckten Corona-Variante hatte die britische Regierung Anfang Januar einen erneuten Lockdown verfügt. In einzelnen Regionen hatten Geschäfte wegen der dortigen Neuinfektionslage aber schon länger geschlossen.

Menschen greifen mehr zu Büchern

Wohl auch wegen mehrerer Lockdowns mit weitreichenden Ausgangsbeschränkungen erzielten die meisten großen Handelsketten 2020 deutlich höhere Einnahmen: Erstmals seit Erfassung der Zahlen vor acht Jahren wurden in Großbritannien mehr als 200 Millionen Bücher verkauft, wie das Marktforschungsinstitut Nielsen anhand seiner monatlichen Verbraucherumfragen errechnet hat. Das entspricht einem Wert von 1,76 Milliarden Pfund - und einem Plus von 5,2 Prozent beziehungsweise 5,5 Prozent im Vergleich zu 2019.

Schon kurz nach Beginn der Pandemie hatten Umfragen ergeben, dass die Menschen in Großbritannien deutlich häufiger zu Büchern griffen. Der Anstieg sei auch unabhängigen Buchhändlern zugute gekommen, hieß es. Sie seien von ihrer örtlichen Kundschaft gut unterstützt worden. Ein Treiber während der Pandemie war zudem das Homeschooling: Umfragen zufolge gaben Eltern und Großeltern gut die Hälfte mehr für Schulbücher aus als vor der Corona-Krise.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen