Preise dennoch weiter hoch Grundversorger senken Energiepreise
22.05.2023, 03:17 Uhr
Die nächste Nebenkostenabrechnung beschäftigt viele Menschen angesichts der hohen Energiepreise.
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Erdgas und Strom sind nach wie vor teuer. Die meisten Tarife liegen über den Preisbremsen, die die Haushalte in der Energiekrise zumindest etwas entlasten sollen. Einem Bericht zufolge sind die Rekordpreise jedoch passé.
Die sinkenden Preise an den Energiebörsen kommen einem Bericht zufolge mittlerweile auch bei den Strom- und Gaskunden von örtlichen Grundversorgern an. Wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Zahlen des Vergleichsportals Verivox berichtet, senken im Mai, Juni und Juli insgesamt 91 Strom- und 80 Gasfirmen ihre Tarife. Strom wird demnach im Schnitt um rund 14 Prozent günstiger, Gas um 23 Prozent. In Deutschland gibt es allerdings Hunderte Grundversorger. Grundversorger ist der Energieversorger, der in einem Netzgebiet die meisten Haushalte mit Strom und/oder Gas beliefert.
Die Rekordpreise der Energiekrise seien vorbei, heißt es der Zeitung zufolge in der Analyse. Insgesamt jedoch "bleibt das Preisniveau hoch". Laut Verivox liegen nach wie vor knapp 80 Prozent aller Strom- und fast 90 Prozent aller Gastarife in der Grundversorgung über den Preisbremsen.
Die Preisbremsen waren wegen massiv gestiegener Preise für Energieprodukte eingeführt worden - sie gelten seit März und das auch rückwirkend für Januar und Februar. Für Strom liegt der Preisdeckel bei 40 Cent pro Kilowattstunde, für Gas bei 12 Cent pro Kilowattstunde. Zahlen Kunden höhere Preise, übernimmt der Staat beim Grundbedarf die Mehrkosten.
Die Preise bei überregionalen Versorgern liegen den Angaben zufolge häufig deutlich unter den Preisbremsen. Verivox-Energieexperte Thorsten Storck sagte der Zeitung, "durch einen Wechsel aus der Grundversorgung kann ein Haushalt daher im Schnitt über 500 Euro bei Strom und über 600 Euro bei Gas einsparen".
Verbraucherschützer warnen laut der Zeitung allerdings davor, nur auf die günstigsten Anbieter zu schauen. Gerade mit sogenannten Energiediscountern habe es während der Energiekrise immer wieder Probleme gegeben, sagte Hans Weinreuter, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, der "Süddeutschen Zeitung". Die Verbraucherzentrale könne Verbrauchern Auskunft darüber geben, "welche Firmen in der Vergangenheit auffällig geworden sind".
Quelle: ntv.de, hul/AFP/dpa