"Lichtblick" dank Miniwachstum Habeck lobt "robuste" deutsche Wirtschaft
30.10.2024, 14:07 Uhr Artikel anhören
Habeck beim Besuch einer großen deutschen Delegation in Indien.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Berichterstattung über die deutsche Wirtschaft lässt sich zuletzt mit dem Wort "Untergangsstimmung" zusammenfassen. Doch jetzt wächst sie im dritten Quartal, zur Überraschung von Experten. Wirtschaftsminister Habeck spricht von einem Lichtblick.
Vizekanzler Robert Habeck sieht im überraschenden Wachstum der deutschen Wirtschaft im Sommerquartal einen Hoffnungsschimmer. "Das ist bei weitem noch nicht das, was wir brauchen, aber immerhin ein Lichtblick", sagte der Bundeswirtschaftsminister. "Die Wirtschaft zeigt sich robuster als bislang prognostiziert, die von vielen erwartete technische Rezession bleibt aus."
Das Bruttoinlandsprodukt ist von Juli bis September um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen, weil wieder mehr konsumiert wurde, wie das Statistische Bundesamt zuvor mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Minus von 0,1 Prozent gerechnet, nachdem es schon im Frühjahr um 0,3 Prozent nach unten gegangen war. Zwei Minus-Quartale in Folge hätten eine technische Rezession für Europas größte Volkswirtschaft bedeutet.
"Gleichzeitig zeigt es deutlich, dass wir weitere Maßnahmen brauchen, das ist bei allen angekommen", sagte Habeck. "Investitionsanreize, Innovationsförderung und Entbürokratisierung - wir sollten hier gemeinsam agieren und den Standort Deutschland stärken."
Der Wirtschaftsminister hat sich zuletzt für einen aus neuen Schulden finanzierten, mehrere hundert Milliarden Euro schweren Deutschlandfonds für Investitionen etwa in Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung eingesetzt. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Dienstag mit ausgewählten Industrievertretern, Verbänden und Gewerkschaften gesprochen. "Jetzt geht es darum, gemeinsam anzupacken und mit einem Pakt für die Industrie, der sehr konkrete Maßnahmen umfasst, den Standort zu stärken", teilte Scholz nach dem Treffen mit. Finanzminister Christian Lindner hatte kurz zuvor mit der FDP-Bundestagsfraktion ein weiteres Treffen mit Wirtschaftsvertretern abgehalten.
Quelle: ntv.de, als/rts