Wirtschaft

Verzögerungstaktik schlägt fehl Haftantritt von Theranos-Gründerin Holmes rückt näher

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Holmes hat die Betrugsvorwürfe stets bestritten.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

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Mit ihrem Startup Theranos wird Elizabeth Holmes als Tech-Pionierin gefeiert. Dann kommt heraus, dass ihre Bluttests gar nicht funktionieren. Wegen Betrugs wird Holmes zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Gegen das Urteil legt sie Berufung ein. Ihr Versuch, den Haftantritt hinauszuzögern, scheitert.

Die wegen Betrugs verurteilte einstige Starunternehmerin Elizabeth Holmes ist mit dem Versuch gescheitert, den Antritt der Haftstrafe bis zum Abschluss des Berufungsverfahrens hinauszuzögern. Ein Berufungsgericht in Kalifornien entschied, dass es dafür keine ausreichenden Zweifel am Urteil gebe.

Ursprünglich sollte Holmes, die während des Verfahrens zwei Kinder bekam, ihre gut elfjährige Haftstrafe bereits Ende April antreten. Doch mit ihrem Antrag, den Haftbeginn für die Dauer der Berufung auszusetzen, wurde der Zeitplan gekippt. Jetzt soll ein Richter in der ersten Instanz in San Jose einen neuen Termin festlegen. Am Dienstag legte er den Betrag, den Holmes und Balwani Anlegern schulden, auf gut 452 Millionen Dollar fest.

Die Gründerin des Bluttest-Unternehmens Theranos war im Januar 2022 in vier Punkten des Betrugs an Investoren schuldig gesprochen und im November zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Im Dezember legten ihre Anwälte Berufung gegen das Urteil ein.

Firmengründung mit 19 Jahren

Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Die Firma warb mit einer vermeintlich revolutionären Technologie für besonders schnelle, effektive und kostengünstige Bluttests. Die charismatische Jungunternehmerin wurde als Tech-Pionierin gefeiert und gewann finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer wie Ex-Außenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch.

Die 39-Jährige selbst wurde zur Milliardärin. Dann deckten Berichte des "Wall Street Journal" auf, dass die Bluttest-Technologie gar nicht funktionierte.

Holmes hatte stets bestritten, Investoren betrogen zu haben. Sie räumte zwar Fehler ein, beteuerte aber, an das Potenzial ihrer Technologie geglaubt zu haben. Sie machte außerdem ihren Ex-Freund und früheren Geschäftspartner Ramesh "Sunny" Balwani für den Skandal verantwortlich. Dieser wurde ebenfalls des Betrugs schuldig gesprochen und zu knapp 13 Jahren Haft verurteilt.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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