Handelsstreit weitet sich aus China verurteilt neue US-Exportauflagen scharf
25.08.2024, 12:20 Uhr Artikel anhören
Die Sorge um einen Handelskrieg zwischen den USA und China hatte sich in den vergangenen Wochen zunehmend verschärft.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Die USA verabschieden neue Auflagen gegen zahlreiche chinesische und russische Unternehmen, auch um Lieferungen an die russische Armee zu verhindern. Die Volksrepublik verurteilt die obligatorischen Lizenzen scharf und droht mit Gegenmaßnahmen.
China hat die verschärften Kontrollen der USA gegen Dutzende Exporteure aus der Volksrepublik scharf kritisiert. Das Vorgehen störe die internationale Handelsordnung und behindere den normalen Warenaustausch, erklärte das Handelsministerium in Peking. China werde die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die legitimen Rechte seiner Unternehmen entschlossen zu schützen.
Das Handelsministerium reagiert damit auf eine Entscheidung der US-Regierung von Freitag. Diese hat 105 Unternehmen - 42 chinesische, 63 russische und 18 aus anderen Ländern - auf eine Liste mit Handelsbeschränkungen gesetzt. Sie wurden aus verschiedenen Gründen ins Visier genommen, von der Weitergabe von US-Elektronik an das russische Militär bis hin zur Herstellung von Tausenden von Drohnen, die Russland bei seiner Invasion in der Ukraine einsetzt. Die Unternehmen müssen nun schwer zu beschaffende Lizenzen erwerben.
Die USA und China sind die beiden weltgrößten Volkswirtschaften. In den vergangenen Wochen hatte sich die Sorge um einen Handelskrieg zwischen ihnen zunehmend verschärft. Die US-Regierung wirft der Volksrepublik vor, Schlüsselbranchen mit hohen staatlichen Subventionen zu stützen. Diese würden dann die Weltmärkte mit im Überfluss produzierten Billiggütern fluten. Gemeinsam mit der EU hatten die USA deshalb Sonderzölle, etwa auf E-Autos aus China, eingeführt.
Auch der Handelsstreit zwischen der Europäischen Union und China hat sich ausgeweitet. Das Handelsministerium teilte am Mittwoch in Peking mit, eine weitere Antidumping-Untersuchung bei Importen aus der EU aufzunehmen. Betroffen seien Milchprodukte wie verschiedene Käsesorten, Milch und Sahne. Bereits im Juni wurde eine Antidumping-Untersuchung gegen Schweinefleischimporte aus der EU eingeleitet. Die Bundesregierung hofft auf eine Lösung am Verhandlungstisch.
Quelle: ntv.de, gri/rts