US-Justiz verklagt Musk-Konzern Hat SpaceX im Jobverfahren Flüchtlinge diskriminiert?
25.08.2023, 09:54 Uhr Artikel anhören
Angeblich könne SpaceX nur US-Bürger einstellen, behauptet das Unternehmen.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Eigentlich hat SpaceX eine eigene Antidiskriminierungspolitik. Der Musk-Konzern soll aber die Jobbewerbungen von Flüchtlingen systematisch nicht berücksichtigt haben. Das Unternehmen weist jegliche Schuld von sich.
Das US-Justizministerium hat Elon Musks Raketen- und Satellitenfirma SpaceX wegen Diskriminierung von Asylbewerbern und Geflüchteten bei der Einstellung verklagt. Mindestens von September 2018 bis Mai vergangenen Jahres habe Space Exploration Technologies Corp (SpaceX) Flüchtlinge davon abgehalten, sich um eine Stelle zu bewerben, und sich geweigert, sie einzustellen oder ihre Bewerbungen zu berücksichtigen, teilte das Justizministerium mit. Das Unternehmen habe fälschlicherweise behauptet, dass es aufgrund von Bundesgesetzen zur Exportkontrolle nur US-Bürger und Personen mit ständigem Wohnsitz in den USA einstellen dürfe.
Ein Sprecher von SpaceX und ein Anwalt des Unternehmens reagierten nicht auf Bitten um eine Stellungnahme. In einer Gerichtsakte im Zusammenhang mit der Untersuchung des Justizministeriums hat das Unternehmen bestritten, Einstellungsentscheidungen auf der Grundlage des Einwanderungsstatus der Bewerber zu treffen.
"In Übereinstimmung mit seiner veröffentlichten Antidiskriminierungspolitik kann SpaceX es sich nicht leisten, den Talentpool, aus dem es einstellt, künstlich einzuschränken, indem es jemanden aufgrund seiner Staatsbürgerschaft diskriminiert", hatten die Anwälte des Unternehmens im Jahr 2021 erklärt.
"Wir konnten nicht einmal kanadische Bürger einstellen"
Musk betonte, SpaceX sei wiederholt darauf hingewiesen worden, dass die Einstellung von Personen, die keinen ständigen Wohnsitz in den USA haben, gegen das internationale Waffenhandelsgesetz verstoße und eine Straftat darstelle. "Wir konnten nicht einmal kanadische Bürger einstellen", schreibt er auf der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter.
Wie andere Unternehmen, die im Raumfahrt- und Verteidigungssektor tätig sind, unterliegt SpaceX den US-Exportkontrollgesetzen und -vorschriften, die die Weitergabe von Daten oder Hardware durch das Unternehmen einschränken. Das Justizministerium argumentiert in seiner Klage, dass diese Vorschriften jedoch nicht die Möglichkeit von SpaceX einschränken, wen SpaceX ungeachtet der Staatsbürgerschaft oder des Einwanderungsstatus einstellen könne.
Quelle: ntv.de, mba/DJ