"Großartige Unterhaltung" Musk erzählte Pentagon von Gespräch mit Putin
21.08.2023, 23:06 Uhr Artikel anhören
Zeitweise, so der Verdacht in der Ukraine, deaktivierte Starlink die eigene Technologie in einigen russische besetzten Gebieten in der Ukraine und blockierte so die Kommunikation bei der Befreiung dieser Landesteile im vergangenen Jahr.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Die Starlink-Satellitenverbindungen von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX spielen eine entscheidende Rolle bei der Kommunikation der ukrainischen Armee. Musks schwankende Haltung bereitet der Ukraine Sorgen. Der "New Yorker" berichtet nun, der Milliardär habe mit Putin persönlich über den Krieg gesprochen.
Tech-Milliardär Elon Musk hat laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr das US-Verteidigungsministerium über ein persönliches Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin informiert. Das Magazin "New Yorker" bezog sich in seinem Artikel auf den ehemaligen ranghohen Pentagon-Mitarbeiter Colin Kahl sowie einen weiteren namentlich nicht genannten Regierungsvertreter. Bei dem Austausch mit dem Pentagon sei es eigentlich um die Nutzung des von Musks Weltraumfirma SpaceX betriebenen Internet-Satellitensystems Starlink durch die ukrainischen Streitkräfte gegangen.
Musk hatte am Anfang des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dem Land zwar Starlink-Empfangsanlagen gespendet und sie kostenlos nutzen lassen. Später schien SpaceX jedoch den Betrieb der Terminals nicht weiter bezahlen zu wollen. Musk habe Pentagon-Mitarbeitern bei Gesprächen dazu von einer Unterhaltung mit Putin erzählt, schrieb der "New Yorker".
Musks umstrittener Friedensplan
Schon im Herbst war von einer solchen Unterhaltung zwischen Musk und dem Kremlchef berichtet worden. Der Tech-Unternehmer hatte dies damals öffentlich zurückgewiesen. "Ich habe mit Putin nur einmal gesprochen und das war vor 18 Monaten", schrieb er in einem Tweet. Dabei sei es um Raumfahrt gegangen.
Wann das angebliche weitere Gespräch mit Putin stattgefunden haben soll und worum es genau ging, bleibt im "New Yorker"-Bericht unklar. Es heißt lediglich, Musk habe von einer "großartigen Unterhaltung mit Putin" gesprochen. Offenbar habe diese Unterhaltung Musks Ansicht über den Krieg und über den Einsatz von StarLink beeinflusst. SpaceX erklärte sich am Ende bereit, die Ukraine die Starlink-Terminals zunächst weiter nutzen zu lassen. In diesem Jahr schloss das US-Verteidigungsministerium einen Vertrag mit der Firma ab.
Pikant an einer Unterhaltung mit Putin wäre auch, dass Musk zu dieser Zeit Ideen für eine Lösung des Konflikts veröffentlicht hatte. Er hatte unter anderem einen Verzicht der Ukraine auf die von Russland völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel Krim für ein Ende des Krieges sowie Volksabstimmungen in russisch besetzten Gebieten vorgeschlagen. Angesichts der russischen Aggression lösten die Ideen viel Kritik aus.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa