Wirtschaft

Passauer Firma versucht SanierungHemdenhersteller Eterna ist pleite

17.12.2025, 12:27 Uhr
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Eterna betreibt bundesweit rund 50 eigene Geschäfte, vertreibt aber den Großteil der Hemden und Blusen über andere Einzelhändler. (Foto: picture alliance / photothek)

Seit 1863 stellt Eterna Hemden und Blusen her, doch die Krise der Branche trifft auch das Passauer Unternehmen hart. Seit 2021 versucht die Firma, wieder auf die Beine zu kommen. Mit der nun beantragten Insolvenz will Eterna die laufende Restrukturierung abschließen.

Das Textilunternehmen Eterna ist pleite. Wie das Branchenfachblatt "Textilwirtschaft" und "Business Insider" berichteten, hat der Hersteller von Hemden und Blusen beim Amtsgericht Passau einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Den Berichten zufolge versucht das seit 1863 bestehende Traditionsunternehmen mit diesem Schritt, die laufende Restrukturierung zu vereinfachen. Investoren, Kunden und Lieferanten der Firma unterstützten das Vorgehen. Demnach soll das bisherige Management, unterstützt von einem Sanierer, den Betrieb fortführen.

Das Insolvenzverfahren ermöglicht es Eterna laut "Business Insider", von Sonderkündigungsrechten für bestehende Verträge Gebrauch zu machen. So soll einer Erklärung zufolge, die dem Portal vorliegt, die Logistik vollständig ausgelagert und das Betriebsgelände verkauft - und dann zurückgemietet - werden können. Dies stellt das Unternehmen demnach als "letzten Meilenstein in der Transformation" von Eterna dar. Ob weitere Maßnahmen wie Stellenstreichungen oder die Schließung von Filialen nötig sind, lässt die Unternehmensführung offen.

Eterna geriet durch die strukturellen Probleme im stationären Modehandel in Schieflage. Die Corona-Pandemie setzte dem Unternehmen und dem Markt insgesamt zusätzlich zu. Das Geschäft verlagerte sich zunehmend ins Internet, die Nachfrage nach Businesskleidung nahm ab. Bereits seit 2021 läuft eine Sanierung außerhalb des Insolvenzrechts, jedoch unter gerichtlicher Aufsicht.

Eterna, das im bayerischen Passau ansässig ist, beschäftigt eigenen Angaben zufolge 900 Mitarbeiter. Jährlich setzt das Unternehmen etwa 3,5 Millionen Hemden und Blusen ab. Diese verkauft Eterna in bundesweit rund 50 eigenen Läden, aber vor allem über den Einzelhandel. So würden Eterna zufolge weltweit 5500 Einzelhändler beliefert, 3000 davon in Deutschland. Der Modemarkt steckt in Deutschland in einer tiefen Krise. In den vergangenen Jahren kam es zu vielen Insolvenzen. Beispiele sind Esprit, Gerry Weber oder Peek&Cloppenburg.

Quelle: ntv.de, jog

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