Wirtschaft

Nach Zinspause der Fed Hoffnung auf Zinsgipfel treibt Wall Street an

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Die Aussagen der US-Notenbank Fed sorgen weiter für Aufbruchstimmung.

Die Aussagen der US-Notenbank Fed sorgen weiter für Aufbruchstimmung.

(Foto: dpa)

Erfreuliche Unternehmensbilanzen lassen die Stimmung an den US-Börsen steigen. Vor allem aber sorgen die Aussagen von Fed-Chef Powell für Kauflaune unter den Anlegern. Auch bei Anleihen greifen Investoren zu.

Anleger an der Wall Street sehen den Zinsgipfel in den USA in Reichweite und haben eifrig bei Aktien zugegriffen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,7 Prozent höher bei 33.839 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 1,9 Prozent auf 4318 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 1,8 Prozent auf 13.294 Stellen. Auch positive Firmenbilanzen sorgten für gute Stimmung auf dem Parkett.

Die US-Notenbank Federal Reserve legte bei ihrer Entscheidung am Mittwoch wie erwartet erneut eine Zinspause ein. Die anschließenden Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell schürten zugleich Hoffnungen, dass das Ende der geldpolitischen Straffung endgültig erreicht sein könnte. Auch Analysten zeigten sich vorsichtig optimistisch. "Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass die Fed nun mit den Zinserhöhungen fertig ist. Es kann allerdings noch dauern, bis sie sie wieder senkt", sagte Raphael Olszyna-Marzys, Ökonom bei der Schweizer Privatbank J. Safra Sarasin. Laut dem FedWatch-Tool der CME Group stiegen die Wetten der Händler, dass die Fed die Zinsen im Dezember stabil halten wird, auf 85,5 von 79,5 Prozent.

An den Anleihemärkten deckten sich die Investoren mit Staatspapieren ein. Im Gegenzug sank die Rendite der zehnjährigen US-Papiere auf 4,67 Prozent von 4,791 Prozent am Mittwoch. Die Fed hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, um die starke Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Die nächste Bewährungsprobe steht dem Markt an diesem Freitag bevor, wenn der Arbeitsmarktbericht für Oktober vorgelegt wird. Experten erwarten, dass im Oktober 180.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden. Das wären deutlich weniger als noch im September mit 336.000. Doch gelten bereits 70.000 bis 100.000 Jobs pro Monat als ausreichend, um die wachsende US-Bevölkerung mit Arbeitsplätzen zu versorgen.

Starbucks und Paypal punkten

Starbucks
Starbucks 85,43

Wachstumsabhängige Schwergewichte aus dem Tech-Sektor wie Apple, die Google-Mutter Alphabet und Microsoft nahmen aufgrund der Zinserwartungen Fahrt auf und legten bis zu 2,1 Prozent zu. Die Aktien des Elektroautobauers Tesla stiegen um 6,3 Prozent. Im Mittelpunkt bei den Unternehmen blieben aber die Bilanzen und Prognosen. Gefragt waren die Aktien von Starbucks, die nach einem überraschend hohen Gewinnanstieg um 9,5 Prozent zulegten.

Paypal
Paypal 58,49

Auch die Papiere von Paypal zogen um 6,6 Prozent an, da der Zahlungsriese seine angepasste Gewinnprognose für das Gesamtjahr anhob. Im Halbleitersektor stach Qualcomm mit einem Kursplus von 5,8 Prozent heraus. Der Chipdesigner hat für das erste Quartal Umsatz und Gewinn über den Schätzungen der Wall Street prognostiziert. Eine Kursrakete zündete das Video-Streaming-Unternehmen Roku mit einem optimistischen Ausblick. Die Aktien hoben um 30,7 Prozent ab. Auch der Arzneimittel-Hersteller Eli Lilly schlug sich im Quartal besser als erwartet, was seinen Aktien einen Gewinn von 4,65 Prozent bescherte.

Unter Druck geriet hingegen Moderna mit einem Kursabschlag von 6,5 Prozent. Der US-Biotechkonzern hat wegen einer schwachen Nachfrage die Umsatzerwartungen für seinen Corona-Impfstoff gekappt.

Quelle: ntv.de, chl/rts

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