"Skrupellose Methoden" Huawei wirft US-Regierung Nötigung vor
04.09.2019, 10:37 Uhr
Seit Mai unterliegen die Geschäftsbeziehungen von Huawei in den USA strengen Kontrollen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Seit einigen Monaten steht Huawei wegen Ermittlungen in den USA unter besonderer Beobachtung. Nun macht der Tech-Konzern den US-Behörden schwere Vorwürfe und spricht von unrechtmäßigen Durchsuchungen und Verhaftungen.
Der chinesische Tech-Konzern Huawei hat schwere Vorwürfe gegen die US-Regierung erhoben. Huawei behauptete, die Justizbehörden seien von der Regierung angewiesen worden, Huawei-Mitarbeiter mit Drohungen und Nötigungen zur Kooperation gegen den Konzern zu bewegen. Das Justizministerium in Washington wollte sich auf Nachfrage nicht konkret zu den Anschuldigungen äußern. Ein Sprecher betonte jedoch, dass die Untersuchungsmethoden stets im Einklang mit dem Gesetz stünden. Alle Parteien, die im Fokus von Ermittlungen stünden, würden in den USA zudem die gleichen verfassungsmäßigen Rechte genießen.
Huawei beschuldigte die US-Regierung, in den vergangenen Monaten "jedes zur Verfügung stehende" Mittel genutzt zu haben, um den normalen Geschäftsbetrieb zu stören, heißt es in einer Stellungnahme zur jüngsten Berichterstattung in US-Medien. Dabei sei Washington auch vor "skrupellosen Methoden" nicht zurückgeschreckt. So wirft der chinesische Netzwerkausrüster und Smartphonehersteller den USA unter anderem unrechtmäßige Durchsuchungen, Festsetzungen und Verhaftungen von Angestellten und Partnern vor. Auch Cyber-Angriffe zur Infiltrierung von IT-Systemen soll es angeblich gegeben haben. Darüber hinaus behauptet Huawei, FBI-Agenten hätten Mitarbeiter bei Hausbesuchen unter Druck gesetzt, um an Informationen zu gelangen.
Huawei ist in den USA wegen angeblichen Ausspähens von Geschäftsgeheimnissen und angeblichen Verstößen gegen Sanktionsrecht angeklagt. Die Regierung von Präsident Donald Trump hatte Huawei zudem im Mai auf eine Liste von Unternehmen gesetzt, deren Geschäftsbeziehungen in den USA strengen Kontrollen unterliegen.
Quelle: ntv.de, ibu/dpa