Gutes Ergebnis in Deutschland Ikea-Erfolgsstory geht weiter
14.10.2015, 12:35 Uhr
Die Deutschen mögen den Möbelriesen aus dem Norden.
(Foto: dpa)
Der Möbelhändler Ikea bleibt in Deutschland auf Expansionskurs. Neue Märkte und ein boomender Online-Handel treiben den Umsatz nach oben. Die Schweden nehmen nun Deutschlands dünner besiedelte Regionen ins Visier.
Der schwedische Möbelhändler Ikea baut sein Geschäft in Deutschland weiter aus und das vor allem online. Der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2014/2015 (per 31. August) stieg um 7,7 Prozent auf 4,435 Milliarden Euro, wie Deutschland-Geschäftsführer Peter Betzel im hessischen Hofheim berichtete. Dabei machte der Online-Handel zwar nur vier Prozent Gesamtumsatzes aus, wuchs aber mit einem Plus von mehr als 30 Prozent deutlich stärker als das übrige Geschäft.
Betzel kündigte neue Mobilfunk-Anwendungen (Apps) für den Katalog und zur Orientierung in den Einrichtungshäusern an. Der bestehende Online-Auftritt werde nicht nur für Bestellungen, sondern auch zur Inspiration und Planung genutzt, sagte Betzel. Ikea strebe ein nahtloses Einkaufserlebnis an, bei dem die Möbelhäuser ihre zentrale Rolle behalten sollten.
Wo Märkte weit entfernt sind, will das Unternehmen nach einem erfolgreichen Test in Leipzig im laufenden Geschäftsjahr bundesweit acht weitere Abholpunkte für Ikea-Produkte einrichten. Der erste Standort werde im Januar am Bodensee eröffnet. Auch sollen sich die Kunden online ihre Waren in einem nahen Markt zusammenstellen lassen und abholen können.
Neue Märkte in Planung
Ein Online-Anteil von über 10 Prozent wie in Großbritannien sei auch in Deutschland realistisch, sagte der Ikea-Deutschlandchef. Das wären bei einer angestrebten Umsatz-Größenordnung von 8 Milliarden Euro und 70 Märkten (bislang 50) mehr als 800 Millionen Euro (aktuell 190 Mio Euro). 2016 kommt ein neuer Markt in Wuppertal hinzu. Für 2017 sind Neueröffnungen in Wetzlar Karlsruhe und Magdeburg geplant.
Zur Höhe des aktuellen Gewinns beim deutschen Einrichtungsmarktführer äußerte sich Betzel nicht. Gemessen am Umsatz blieb Deutschland Ikeas größter Einzelmarkt weltweit vor USA und Frankreich. Ohne die beiden Neueröffnungen in Bremerhaven und Kaiserslautern belief sich das Wachstum flächenbereinigt auf 5,9 Prozent.
Umsatz wächst auch weltweit
Auf den Kassenbons standen im Durchschnitt um 4 Prozent höhere Beträge, die mittlere Einkaufssumme pro Besuch und Kunde nahm auf 86,90 Euro zu. Im ersten, 2014 eröffneten City-Haus der Schweden in Hamburg-Altona liege der durchschnittliche Einkaufswert niedriger, aber deutlich über der Hälfte des Bundeswerts.
Weltweit hat Ikea im abgeschlossenen Geschäftsjahr 31,9 Milliarden Euro umgesetzt. Das bedeutete ein Plus von 11,2 Prozent, bereinigt um den Flächenzuwachs waren es noch um 5,1 Prozent höhere Erlöse. Besonders schnell wächst der Möbelhändler mit schwedischen Wurzeln in China und Russland.
Quelle: ntv.de, shu/wne/dpa