Wirtschaft

Mehr Märkte, mehr Umsatz Ikea wächst langsamer

Mehr Umsatz dank neuer Märkte: Dieser Trend schwächt sich bei Ikea ab.

Mehr Umsatz dank neuer Märkte: Dieser Trend schwächt sich bei Ikea ab.

(Foto: dpa)

Die schwedische Möbelhaus-Kette Ikea ist noch immer der unangefochtene Platzhirsch auf dem deutschen Möbelmarkt. Trotz zahlreicher neu eröffneter Märkte steigt der Umsatz jedoch nicht mehr ganz so rasant. Die Ikea-Spitze sucht neue Ideen.

Der Möbelhändler Ikea hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 trotz weiter gestiegener Umsätze weniger Gewinn verzeichnet. Der Konzern bezifferte seinen weltweiten Überschuss auf 2,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte Ikea noch einen Gewinn von 4,2 Milliarden Euro verbucht.

Die Zahlen seien wegen einer umfassenden Umstrukturierung nicht unmittelbar vergleichbar, erklärte eine Sprecherin am Sitz der deutschen Ikea-Gesellschaft in Hofheim bei Wiesbaden. So sei das früher berücksichtigte Großhandelsgeschäft auf eine andere Gesellschaft innerhalb der Gruppe verlagert worden. Der weltweite Einzelhandelsumsatz des Ikea-Konzerns wuchs im Jahresvergleich auf bereinigter Basis um 3,8 Prozent auf 34,1 Milliarden Euro.

Die deutsche Ikea-Gesellschaft betreibt 355 der weltweit 403 Ikea-Häuser und ist damit größter einzelner Franchise-Nehmer des schwedischen Konzerns. Für die Nutzung des Markennamens zahlt die deutsche Ikea-Gesellschaft Lizenzgebühren an die in den Niederlanden beheimatete INGKA Holding, was in der Vergangenheit zu Vorwürfen der Steuerumgehung geführt hatte.

Gastronomie entwickelt sich besser als Möbel

Auf die Erträge habe man effektiv 24,9 Prozent oder rund 800 Millionen Euro Steuern gezahlt, teilte die deutsche Ikea-Gesellschaft mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr mit. Einschließlich anderer Steuern und Abgaben komme man auf eine Gesamtbelastung von 1,3 Milliarden Euro.

Deutschland ist für den schwedischen Weltkonzern ein wichtiger Einzelmarkt. Ikea betreibt in Deutschland mittlerweile 53 Häuser, verringerte aber insgesamt das Wachstumstempo. Der Umsatz im deutschen Markt legte nur noch um 2,4 Prozent auf 4,867 Milliarden Euro zu, wozu auch drei neue Einrichtungshäuser in Wuppertal, Wetzlar und Magdeburg beitrugen. Deutlich schneller wuchs das Online-Geschäft um 30,7 Prozent auf 304 Millionen Euro.

Mehr Wachstum mit "Food"?

Auch das Gastronomie-Geschäft in den Restaurants und der Verkauf von Lebensmitteln hinter der Kasse entwickelten sich in Deutschland mit 4,1 Prozent Zuwachs auf 230,5 Millionen Euro besser als der stationäre Möbelhandel. Zuletzt war darüber spekuliert worden, dass Ikea auch außerhalb seiner Möbelmärkte gastronomische Betriebe eröffnen könnte.

Ikea bestätigte entsprechende Überlegungen, betonte aber gleichzeitig, dass es noch keine konkreten Pläne gebe. In den Möbelhäusern will Ikea den Fokus auf Wohnzimmereinrichtungen lenken.

Quelle: ntv.de, fhe/dpa

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