Studie sieht Preiserhöhung Immobilien werden 2025 wohl wieder teurer
11.08.2024, 10:21 Uhr Artikel anhören
Durch die hohe Inflation und die darauffolgenden Zinserhöhungen konnten sich immer weniger Menschen eine eigene Immobilie leisten.
(Foto: picture alliance/dpa)
Zwei Jahre lang sinken die Preise für Wohnungen und Häuser, nun könnte mit diesem Trend Schluss sein: Im kommenden Jahr droht oder lockt die Preiswende - Immobilien werden wieder teurer, prognostizieren die Volks- und Raiffeisenbanken. Um sich dem entgegenzustemmen, müsse der Neubau dringend angeheizt werden.
Nach Einschätzung der Volks- und Raiffeisenbanken werden Immobilien in Deutschland im kommenden Jahr langsam wieder teurer. Nach drastischen Preisrückgängen im vergangenen und auch im laufenden Jahr sei 2025 erstmals wieder mit einem leichten Anstieg der Preise um ein Prozent zu rechnen, heißt es in der aktuellen Immobilienprognose der genossenschaftlichen Finanzgruppe BVR. Allerdings liegt dieser Anstieg unter der Inflationsrate. Bereinigt sinken die Preise also.
"Wir sehen, dass sich die Preise langsam stabilisieren und nicht weiter sinken, vor allem weil der Wohnraummangel weiter zunimmt", sagt BVR-Präsidentin Marija Kolak. Der Wohnungsneubau müsse dringend wieder angekurbelt werden. Dazu brauche es bessere Förderung, einfachere Bau- und Planungsvorschriften sowie für Selbstnutzer abgesenkte Grunderwerbsteuern.
Laut BVR-Analyse sind die Preise für Häuser und Wohnungen im vergangenen Jahr durchschnittlich um 4,5 Prozent gesunken. Die Rückgänge seien in den Regionen besonders hoch ausgefallen, die in den Jahren zuvor außergewöhnlich starke Steigerungen erlebten, in erster Linie also in den Ballungsräumen. Im laufenden Jahr zeigt das Modell für den Gesamtmarkt sogar ein Minus von sechs Prozent, wobei die Verkäufer ihr Angebot zurückhalten. Die Preisanpassung dieser Immobilien verzögere sich zwar, werde aber nicht vollständig ausbleiben.
Nachfrage brach wegen Inflation ein
Ausgelöst wurde der Preisverfall durch die hohe Inflation infolge des Angriffs auf die Ukraine und die darauffolgenden Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank. Immer weniger Menschen konnten sich eine eigene Immobilie leisten, die zuvor heiß gelaufene Nachfrage brach ein. Das bremst auch die dringend nötigen energetischen Sanierungen im Bestand aus, weil Sanierungen oft mit einem Eigentümerwechsel einhergehen, heißt es in der BVR-Analyse.
Die Volks- und Raiffeisenbanken rechnen mit einer langsamen Erholung des Marktes ab 2025. Wenn die Inflation erwartungsgemäß weiter sinke und die EZB ihre Geldpolitik weiter lockere, werde sich die fundamentale Nachfrage nach Immobilien wieder durchsetzen - wenn auch mit einer klar verhalteneren Dynamik im Vergleich zu den Boom-Jahren.
Quelle: ntv.de, spl/dpa