Dow Jones schließt im Minus Inflationsdaten treiben Tech-Sektor an
10.05.2023, 22:47 Uhr Artikel anhören
Gewonnen haben am heutigen Mittwoch vor allem die Tech-Firmen.
(Foto: REUTERS)
Die Kaufzurückhaltung der US-Anleger nimmt zwar ein vorläufiges Ende. Die neuen Inflationsdaten zeigen das erhoffte Ergebnis. Doch die erste Euphorie verfliegt rasch, da die April-Daten zu den Verbraucherpreisen nicht in allen Punkten überzeugen.
Ein überraschender Rückgang der US-Inflationsrate lässt die Anleger auf eine Zinspause der Notenbank Fed hoffen. An der Wall Street half das zur Wochenmitte vor allem Technologieaktien nach oben. Der technologielastige Nasdaq rückte ein Prozent auf 12.306 Punkte vor. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss dagegen 0,1 Prozent tiefer auf 33.531 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 4137 Punkte.
Die US-Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen legte im April nur noch um 4,9 nach 5,0 Prozent im März zu. Experten hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet, nachdem die Inflationsrate im März um einen vollen Punkt gesunken war. "Der Bericht legt nahe, dass die Kampagne der Fed zur Eindämmung der Inflation funktioniert, wenn auch langsamer als ihr lieb ist", sagte Quincy Krosby, globaler Chefstratege beim Vermögensverwalter LPL Financial.
Händler sahen nach den Daten eine 90-prozentige Chance, dass die US-Notenbank die Zinsen in der kommenden Sitzung bei den aktuellen 5 bis 5,25 Prozent belassen wird. Spekulationen auf Zinssenkungen ab Sommer seien angesichts der weiter zugrundeliegenden Inflationsprobleme aber verfehlt, sagten die Analysten der Commerzbank. Die ermutigenden Zinssignale wurden zudem von der Unsicherheit bezüglich der Anhebung der Schuldenobergrenze der US-Bundesregierung gedämpft. Rund drei Wochen vor einem drohenden Zahlungsausfall der USA sind die Gespräche der Demokraten und Republikaner weiterhin festgefahren.
Platzhirsch Google zieht nach
Bei den Einzelwerten waren die Anteilsscheine von Alphabet mit einem Kursaufschlag von mehr als vier Prozent gefragt. Nach dem jüngsten Hype um den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in Form von "ChatGPT" in der Microsoft-Suchmaschine Bing zieht Platzhirsch Google nach. Google stellte eine neue Version seiner gleichnamigen Suchmaschine vor, die ebenfalls unter Einsatz von Generativer KI als Antwort auf offene Fragen längere Texte liefert. "Wir denken alle unsere Kernprodukte neu, einschließlich die Suche", sagte der Chef des Google-Mutterkonzerns Alphabet, Sundar Pichai, auf der jährlichen Entwicklerkonferenz.
Aktien des US-Verlagshauses New York Times sackten nach enttäuschenden Umsatzzahlen für das Quartal um mehr als sieben Prozent ab. Das digitale Abonnentenwachstum machte dem Konzern ebenso zu schaffen, wie die von Unternehmen gekürzten Werbeausgaben. Die Einnahmen aus digitalen Anzeigen gingen im Zeitraum Januar bis März um fast neun Prozent zurück.
Papiere von Airbnb brachen um fast elf Prozent ein. Das Unternehmen für die Buchung von Ferienunterkünften hat im zweiten Quartal weniger Buchungen und niedrigere durchschnittliche Tagespreise verzeichnet. Die milliardenschwere Übernahmeofferte des australischen Rivalen Allkem beflügelte die Aktie von Livent.
Die Papiere des US-Konzerns, der Autobauer wie General Motors, Tesla und BMW mit Lithium für Elektroauto-Batterien beliefert, gewannen 5,2 Prozent. Aktien von Rivian Automotive stiegen um 1,8 Prozent, nachdem der Elektrofahrzeughersteller die Ergebnisschätzungen für das erste Quartal übertroffen und seine jährliche Produktionsprognose bekräftigt hatte.
Quelle: ntv.de, hny/rts