Wirtschaft

Investitionen auf Prüfstand Intel vernagelt seine Geldbörse

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Intel hatte zuletzt vor Verlusten gewarnt.

(Foto: REUTERS)

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Der Chiphersteller Intel zieht angesichts der nachlassenden Nachfrage die Notbremse. Ohne Kundenzusagen werde nicht mehr in die Fabriken investiert. Die Dividende wird zusammengestrichen. Auch die Mitarbeiter müssen Abstriche machen.

Wegen unsicherer Geschäftsaussichten stellt der US-Halbleiter-Konzern Intel seine milliardenschweren Wachstumspläne in Frage. "Ohne klarere Zusagen von Kunden werde ich nicht mehrere Milliarden Dollar in die Ausrüstung für Chip-Fabriken stecken", sagte Firmenchef Pat Gelsinger. Parallel dazu kündigte er eine Dividendenkürzung an. "Weil sich das Konjunkturumfeld im vierten Quartal weiter verschlechterte, fiel unser Free Cash Flow unter unsere Mindestschwelle."

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Die Quartalsausschüttung wird um etwa zwei Drittel auf 0,125 Dollar je Aktie zusammengestrichen. Das ist der niedrigste Wert seit 16 Jahren. "Dies war zwar ein schmerzhafter, aber notwendiger Schritt", sagte Analyst Chris Caso von der Bank Credit Suisse. Intel-Aktien stiegen daraufhin kurzzeitig um gut drei Prozent und notierten zuletzt knapp im Minus. Im vergangenen Jahr hat Intel 6 Milliarden US-Dollar an Dividenden ausgeschüttet.

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Ende Januar hatte der Halbleiterhersteller nach enttäuschenden Quartalsergebnissen vor einem Rutsch in die roten Zahlen gewarnt. Vor diesem Hintergrund will Intel bis 2025 bis zu zehn Milliarden Dollar einsparen, drei Milliarden davon allein in diesem Jahr. Dazu gehören früheren Aussagen Gelsingers zufolge auch "Personalmaßnahmen", über den Umfang er bislang allerdings keine Angaben machte. Die Kürzung bei der Vergütung von Mitarbeitern und Managern sei vorläufig, nähere Angaben dazu gab es zunächst nicht. I

Intel plant unter anderem den Bau einer Chipfabrik in Magdeburg. Dafür verlangt der Konzern einem Medienbericht zufolge wegen gestiegener Preise inzwischen 10 Milliarden statt der ursprünglich geplanten 6,8 Milliarden Euro an Subventionen. Bundesfinanzminister Christian Lindner entgegnete darauf in einem Zeitungsinterview, dass der Bund die Rahmenbedingungen prüfe. Er betonte aber gleichzeitig, dass der Staat nicht erpressbar sei.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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