Wirtschaft

Fast 100 Millionen Liter Italien exportiert so viel Prosecco wie nie

Mehr als 120 Millionen Flaschen haben in den ersten vier Monaten Italien verlassen.

Mehr als 120 Millionen Flaschen haben in den ersten vier Monaten Italien verlassen.

(Foto: imago images/Angelo Calvino)

Die Produzenten des typischen italienischen Perlweins dürfen sich freuen. Der weltweite Prosecco-Durst nimmt Anfang des Jahres deutlich zu. Vor allem die Deutschen scheinen auf den Geschmack zu kommen. Ziemlich auf dem Schlauch stehen die Briten. Der größte Abnehmer kommt nicht aus Europa.

Italien hat in den ersten vier Monaten dieses Jahres nach Verbandsangaben so viel Prosecco exportiert wie noch nie zuvor. Mehr als 120 Millionen Flaschen (je 0,75 Liter) lieferten die Unternehmen in dieser Zeit aus, teilte der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti mit. Das sei ein Anstieg zum selben Zeitraum des Vorjahres um 17 Prozent. In Deutschland verzeichneten die italienischen Prosecco-Exporteure in diesem Zeitraumvergleich demnach den kräftigsten Anstieg beim Absatz mit 29 Prozent. Größter Abnehmer waren aber die USA.

In Großbritannien stellte der Verband in dieser Zeit einen Rückgang um neun Prozent fest. Der Verband führte dies auf die bürokratischen Hürden im Zusammenhang mit dem Brexit zurück. Für die Schaumwein-Exporteure gebe es Probleme bei den Zollverfahren. Der Verband befürchtet, dass damit Prosecco-Fälschungen in Großbritannien auf den Markt gelangen könnten.

Prosecco ist eine von der EU seit 2010 geschützte Herkunftsbezeichnung für italienische Schaum- oder Perlweine. Prosecco darf nur genannt werden, wenn dieser mit Glera-Trauben ausschließlich aus der Region Friaul-Julisch Venetien und den Provinzen Belluno, Padova, Treviso, Venedig und Vicenza in der Region Venetien produziert wurde. Auch die Vinifikation, also die Verarbeitung der Trauben zum Schaumwein, sowie die Abfüllung des Proseccos, darf nur in den genannten Regionen stattfinden.

Für Ärger sorgte unlängst der Versuch Kroatiens, seinen lokalen Weißwein Prosek bei der EU als Bezeichnung schützen zu lassen. Italien will sich dagegen wehren, denn die Bezeichnung stehe klar im Konflikt mit dem Namen Prosecco, so der Vorwurf. Es war gar vom "Prosecco-Krieg" die Rede. 2013 war Kroatien mit einem ähnlichen Versuch schon einmal gescheitert. Seit zwei Jahren gehören die Anbaugebiete des Prosecco in Friual Julisch Venetien und im Veneto zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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