Urlaubssaison rettet nicht Jeder vierte Gastwirt steht vor dem Aus
09.08.2021, 18:02 Uhr
Unter anderem Stadt- und Tagungshotels machen noch immer deutlich weniger Umsatz.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Dank der Ferien wächst bei den deutschen Hoteliers und Restaurantbetreibern die Zuversicht. Doch die steigende Nachfrage hilft nicht allen: Fast jeder vierte Betrieb steht vor der Aufgabe, mehr als jeder dritte hat Angst davor. Die Branche will nun beim Impfen helfen.
Trotz der Ferien- und Urlaubssaison muss das deutsche Gastgewerbe weiter spürbare Einbußen wegstecken. Für Juli meldeten die Betriebe insgesamt elf Prozent Umsatzrückgang im Vergleich zum Juli 2019 und damit vor der Corona-Krise. Das teilte der Branchenverband Dehoga unter Berufung auf eine Umfrage unter fast 5500 Firmen mit. "37,2 Prozent der Betriebe bangen mit Blick auf die fehlenden Umsätze weiterhin um ihre Existenz." Demnach sehen sich 23,6 Prozent der befragten Hotels und Restaurants sogar konkret vor einer Betriebsaufgabe.
Nach insgesamt neun Monaten Lockdown erhole sich das Gastgewerbe nur langsam von den verheerenden Folgen der Corona-Krise. Hotels und Restaurants in Ferienregionen berichteten zwar von einer guten Nachfrage und steigender Zuversicht. Stadt- und Tagungshotels, Event-Caterer sowie Clubs und Diskotheken beklagen laut Dehoga aber wie bisher erhebliche Umsatzausfälle.
Auf der Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag müsse die Politik deshalb die Grundlagen für eine dauerhafte Öffnung aller Betriebe schaffen, forderte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Er plädierte für konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der Impfquote. "So stehen bereits heute Betriebe für Impfaktionen vor Ort zur Verfügung - auch Clubs und Diskotheken würden hier gerne ihren Beitrag leisten."
Das Gastgewerbe habe noch lange mit den Krisenfolgen zu ringen und sei deshalb auf weiteres Staatsgeld angewiesen, unterstrich Zöllick. Mit Blick auf das Bund-Länder-Treffen forderte er die Verlängerung der Überbrückungshilfe sowie des Kurzarbeitergeldes bis mindestens Jahresende. "Die Stadt- und Tagungshotels, Event-Caterer sowie Clubs und Diskotheken werden auch im Herbst und Winter noch hohe Umsatzverluste von mehr als 30 Prozent zu verzeichnen haben." Diese Betriebe dürfe man jetzt nicht im Stich lassen.
Quelle: ntv.de, chl/rts