Dow gibt etwas nach KI-Pläne hieven Apple auf Allzeithoch
11.06.2024, 23:10 Uhr Artikel anhören
Dass die Fed am Mittwoch nicht an der Zinsschraube drehen wird, gilt als sicher.
(Foto: REUTERS)
In Erwartung wichtiger Termine zur Wochenmitte finden die US-Börsen keine gemeinsame Richtung. Während der Dow nachgibt, erklimmen Nasdaq und S&P-500 neue Rekordstände. Gefragt sind neben Apple-Aktien auch die Papiere von General Motors.
Gesunkene Rentenrenditen haben vor dem "Super-Mittwoch" an der Wall Street für leichtes Kaufinteresse gesorgt. Die Musik spielte aber bei Einzelwerten wie Apple oder Boeing. Am Gesamtmarkt stand die Wochenmitte im Fokus, denn dann werden zunächst neue US-Inflationsdaten veröffentlicht und später am selben Tag wird sich die US-Notenbank zum weiteren Zinskurs äußern. Nach dem jüngst robuster als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht überwog am Markt die Erwartung, dass die US-Notenbank eher falkenhafte Töne anschlagen wird. Für die Zinssenkungshoffnungen wäre dies ein weitere Dämpfer.
Der Dow-Jones-Index büßte belastet unter anderem von Boeing 0,3 Prozent auf 38.747 Punkte ein, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten dagegen um 0,3 bzw. 0,9 Prozent zu und markierten damit beide Rekordstände. "Die Märkte sind sich nahezu sicher, dass es diese Woche keine Zinssenkung geben wird. Aber es werden Fragen gestellt, ob die Fed vor Jahresende handeln wird", sagte Analyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown. Im Handel hofft man noch immer auf zwei Zinssenkungen bis zum Jahresende, doch auch diese Spekulation gerät immer stärker ins Wanken. Für September wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung mit nur noch rund 50 Prozent eingepreist.
Abwärtstrend bei Boeing hält an
Unter den Einzelwerten starteten Apple mit reichlich Verzögerung doch noch durch und kletterten auf ein Allzeithoch, der Kurs stieg um 7,3 Prozent - die Marktkapitalisierung nahm wieder die Hürde von drei Billionen Dollar. Der Technologieriese hatte bei seiner Entwicklerkonferenz zunächst nicht mit bahnbrechenden Neuigkeiten aufgewartet und Anleger am Vortag nicht überzeugt. Doch die KI-Initiative des iPhone-Herstellers kam bei Analysten positiv an. Das galt auch für die Kooperation mit ChatGPT-Entwickler OpenAI.
Boeing stürzten dagegen um 2,4 Prozent ab. Der US-Flugzeughersteller hat im Mai lediglich vier Flugzeugbestellungen erhalten. Den zweiten Monat in Folge war kein Auftrag für die 737 MAX dabei.
General Motors rückten um 1,3 Prozent vor. Der Automobilkonzern bringt ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 6 Milliarden Dollar auf den Weg. Dass das Unternehmen seine Jahresprognose für den Elektroauto-Absatz senkte, ging dabei etwas unter. Dies lag auch daran, dass GM davon ausging, das laufende Quartal werde besser ausfallen als das vorangegangene.
Shopify zogen nach einem positiven Analystenkommentar um 1,3 Prozent an. JP Morgan hatte die Aktie des kanadischen Einzelhändlers mit "Übergewichten" in die Abdeckung aufgenommen. CoreCivic brachen um 19,8 Prozent ein, die Behörden beendeten die Kooperation mit dem Betreiber von Haftanstalten in Dilley.
Affirm kletterten um 11 Prozent - die Zahlungsdienstleistungen sollten in Kürze Nutzern von Apple Pay zur Verfügung stehen. Calavo Growers legten um 8,2 Prozent zu, nachdem die Gesellschaft im zweiten Quartal in die Gewinnzone gerückt war.
Renditen geben Vortagesaufschläge ab
Am Anleihemarkt sanken die Renditen - die Notierungen zogen gestützt von einer Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen im Volumen von 39 Milliarden Dollar an. Im Handel war von einer starken Nachfrage die Rede, die dann auch den Primärmarkt erfasste. Die Rendite der am Markt platzierten Stücke lag klar unter der Markterwartung.
Der Dollar wurde gestützt von der Erwartung falkenhafter Aussagen der US-Notenbank. Der Dollarindex stieg um 0,1 Prozent.
Am Ölmarkt zogen die Preise an - getragen von der Annahme einer starken Kraftstoffnachfrage während der sommerlichen Urlaubssaison. Insbesondere wurde von einer hohen Nachfrage nach Flugzeugkerosin gesprochen. Zudem bekräftigte das Kartell Opec seine Erwartung einer steigenden Nachfrage 2024 und 2025. Ein Grund für die Einschätzung sei das Wirtschaftswachstum in China.
Quelle: ntv.de