Wirtschaft

"Dollar-für-Dollar-Antwort" Kanada plant milliardenschwere Gegenzölle

Stahlarbeiter in der kanadischen Provinz British Columbia.

Stahlarbeiter in der kanadischen Provinz British Columbia.

(Foto: imago/All Canada Photos)

Die EU hat schon auf die Stahlzölle von US-Präsident Trump reagiert. Nun will auch Kanada im Handelsstreit zurückschlagen und plant Gegenzölle in Milliardenhöhe. Für die kanadische Außenministerin ist das die einzig mögliche Lösung für ihr Land.

Kanada kontert die Strafzölle der USA auf Stahl und Aluminium mit Gegenmaßnahmen und treibt den sich ausweitenden Handelsstreit mit Washington damit weiter voran. Außenministerin Chrystia Freeland kündigte Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus den USA im Wert von umgerechnet zehn Milliarden Euro an, die am Sonntag in Kraft treten sollen. "Kanada hat keine Wahl, als mit einer maßvollen, gegenseitigen Dollar-für-Dollar-Antwort zurückzuschlagen", sagte Freeland. Die Industrie, die Arbeiter und die Gemeinschaft müssten verteidigt werden, sagt sie laut einer Mitteilung.

Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten Strafzölle gegen den nördlichen Nachbarn waren diesen Monat in Kraft getreten. Die Zölle sind aus Sicht Kanadas illegal, das Land hat wie die Europäische Union Klage vor der Welthandelsorganisation WTO eingereicht. Die US-Zölle verstoßen nach Einschätzung Ottawas auch gegen die Regeln des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta, das beide Länder sowie Mexiko derzeit neu verhandeln.

Kanada und Mexiko waren wie die EU anfänglich von den Strafzöllen ausgenommen. Doch Anfang Juni traten auch in Mexiko Zölle in Kraft. Mexiko reagierte umgehend mit eigenen Zöllen auf Waren im Gesamtwert von drei Milliarden US-Dollar (2,6 Milliarden Euro), vor allem auf landwirtschaftliche Produkte.

Die Europäische Union hatte als Reaktion auf den Handelsstreit mit den USA vor rund einer Woche Gegenzölle auf US-Importe eingeführt. Bei Importen aus Europa werden in den USA seit Anfang Juni Zölle in Höhe von 25 Prozent bei Stahl und von 10 Prozent bei Aluminium fällig. Europäische Verbraucher müssen mit Preiserhöhungen bei einigen Produkten rechnen. Zahlreiche Länder halten die Zölle für nicht vereinbar mit den Regeln der WTO.

Quelle: ntv.de, cam/dpa/AFP

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