Zäher Streit von Bahn und GDL Kann nur noch Matthias Platzeck weitere Streiks verhindern?
24.01.2024, 13:04 Uhr Artikel anhören
Die Fronten zwischen Bahn und GDL sind verhärtet, der aktuelle Streik nervt Millionen Bahnfahrer. Der Fahrgastverband Pro Bahn bringt Matthias Platzeck als Schlichter ins Spiel. Brandenburgs Ex-Ministerpräsident weist eine eindrucksvolle Vermittlerkarriere auf - und Gewerkschafts-Chef Weselsky vertraut ihm.
Bahnfahrer ächzen angesichts des kürzlich begonnenen Streiks der Gewerkschaft der Deutschen Lokführer (GDL), der ganze sechs Tage andauern soll. Der festgefahrene Tarifkonflikt lässt nicht darauf schließen, dass es das letzte Mal sein wird, dass die Lokführer die Arbeit niederlegen. Millionen Menschen, die auf die Bahn angewiesen sind, würden sich wünschen, dass es bald eine Lösung gibt und Einschränkungen und Ungewissheit ein Ende finden. Der Fahrgastverband Pro Bahn bringt nun den früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck als möglichen Vermittler ins Spiel.
Der Bundesvorsitzende Detlef Neuß sagte der "Rheinischen Post": "Matthias Platzeck wäre sicherlich geeignet, um eine Schlichtung durchzuführen." Er verfüge über die notwendige Erfahrung im Umgang mit Tarif-Auseinandersetzungen, so Neuß.
"Eine Schlichtung ist jetzt ausgesprochen notwendig. Die Konfliktparteien müssen endlich zusammenkommen." Man unterstütze daher auch die Aufforderung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing an beide Seiten, ein Schlichtungsverfahren nicht länger auszuschließen.
Platzeck schlichtete schon drei Mal
Platzeck hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach zwischen Deutscher Bahn und GDL vermittelt. Zuletzt im Jahr 2020. Damals sagte Weselsky, der ein Schlichtungsverfahren in den letzten Wochen immer wieder abgelehnt hatte: "Wir haben Herrn Platzeck als fairen, kompetenten und verlässlichen Schlichter bereits in den vergangenen beiden Schlichtungen bei der DB kennen und schätzen gelernt."
Denn auch 2015 und 2017 konnte Platzeck - gemeinsam mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow - für Frieden sorgen. An Erfahrung mangelt es also nicht. Für eine Schlichtung im aktuellen Konflikt müssen jedoch auch dieses Mal erneut beide Seiten offen sein.
Quelle: ntv.de, rog